04. Oktober 2021

Arbeiten ohne Fenster in der White Collar Factory

AHMM verwandelt ein Untergeschoss mit Licht von ERCO in einen lebendigen und dynamischen Arbeitsbereich - Das Untergeschoss der White Collar Factory, einem der innovativsten neuen Bürokomplexe Londons, war nie als Büroraum gedacht. Als jedoch die Pläne für die Umwandlung in ein Restaurant scheiterten, begriffen die Architekten des Gebäudes, Allford Hall Monaghan Morris (AHMM), dies als Chance, ihre bisherigen Vorstellungen zu überdenken.

[Bild: Martina Ferrera]

[Bild: Martina Ferrera]

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Der 983 m² große Raum mit vier kleinen Oberlichtern als einzige Tageslichtquelle wurde geschickt in ein flexibles Kreativzentrum für 110 Mitarbeiter von AHMM umgewandelt. Gelungen ist dies dank eines Human Centric Lighting Konzepts, das mit einem innovativen Beleuchtungssystem von ERCO realisiert wurde.



Von Johnson Wax gelernt
Die Ausstattung zeugt von derselben Experimentierfreudigkeit, mit der auch das Gebäude konzipiert wurde. Inspiriert durch die großzügigen und anpassbaren Workspaces des von Frank Lloyd Wright entworfenen ikonischen Johnson Wax Headquarters hatten AHMM und der Bauträger Derwent London ein fünfjähriges Forschungsprojekt ins Leben gerufen, um zu beweisen, dass neu gebaute Bürokomplexe ebenso inspirierend sein können wie umgestaltete Industriegebäude. Die White Collar Factory ist das Ergebnis dieses Forschungsprojekts. Mit seinen großen, flexiblen Grundflächen, den hohen Decken, einer Eingangshalle, die gleichzeitig als Co-Working-Lounge dient, und der 150 Meter langen Laufstrecke auf dem Dach setzt das Gebäude neue Maßstäbe für Bürokomplexe.

Natürlich war es schwerer, das Untergeschoss in eine funktionale Bürofläche zu verwandeln als die darüber liegenden Stockwerke, die alle über raumhohe Fenster verfügen, die sich öffnen lassen. Aber dafür verfügte es über Eigenschaften, die die anderen Stockwerke nicht aufwiesen, wie z. B. eine Raumhöhe von acht Metern, in der man das Gefühl hat, man befindet sich in einer großen Halle. Dies reichte aus, um Simon Allford, den Mitbegründer und Design Principal von AHMM, davon zu überzeugen, dass der Raum als zusätzliche Bürofläche für das wachsende Team geeignet war. „Im Grunde hatte der Raum alles, was wir uns bei einem Projekt wünschen, außer Fenster“, so Simon Allford. „In unserer Vorstellung ist kein Raum unmöglich, man kann jeden Raum zu einem magischen Ort machen. Es wird zu einer Designübung, bei der es darum geht, das hinzubekommen.“

Unterstützung des zirkadianen Rhythmus
Aufgrund des begrenzt vorhandenen Tageslichts spielt das Human Centric Lighting System von ERCO eine wichtige Rolle dabei, den Arbeitsplatz zu jedem Zeitpunkt des Tages mit natürlich anmutendem Licht zu beleuchten. Andere Beleuchtungssysteme erzeugen flächendeckendes Licht. Das ist hier nicht der Fall. Die Atrium Doppelfokus Pendelleuchten unterstützen den zirkadianen Rhythmus durch ihre Dimmfähigkeit, ihr abstimmbares weißes Licht und ihre Abblendung. Die Pendelleuchten in Zylinderform beziehen die hohen Decken in das Beleuchtungskonzept mit ein, indem sie das Licht sowohl nach oben als auch nach unten werfen und so die richtige Stimmung für unterschiedliche Tageszeiten schaffen. In den eingeschossigen Räumen, in denen eine breite und ovale Lichtverteilung speziell für Arbeitsbereiche zum Einsatz kommt, werden die Pendelleuchten durch Jilly Stromschienen-Downlights unterstützt. Dies ermöglicht große Abstände zwischen den Leuchten. Die Stromschienen-Downlights sorgen dafür, dass das Licht nur dorthin gelenkt wird, wo es benötigt wird, und steigern so den Sehkomfort. Die Pantrac Strahler beleuchten die Wände, um den Raum offener und weitläufiger wirken zu lassen. Hierdurch erscheinen die Räume heller, da die menschliche Wahrnehmung durch beleuchtete vertikale Flächen stärker stimuliert wird als durch Licht auf einer horizontalen Ebene.

„Man sieht die Inszenierung, die sich verändernde Natur des Raumes“, erläutert Allford. Ziel ist es, so Allford, zu zeigen, dass es möglich ist, auch in einem fensterlosen Raum dynamische Lichtverhältnisse zu schaffen und eine Alternative zu den von der Industrie vorgegebenen standardisierten Lux-Einstellungen anzubieten. Auf diese Weise wird die Beleuchtung zu einem eigenständigen Forschungsprojekt. „Man betrachtet die Wirkung des Lichts und weniger den Leuchtkörper“, erklärt er. „Man hat nicht das Gefühl, auf Löcher in der Decke zu blicken, sondern auf Lichtquellen, die auf Oberflächen sitzen.“

Eine flexible Arbeitsumgebung
Aufgrund des aktuellen Wandels der Arbeitswelt – insbesondere infolge der Pandemiesituation – setzte man von Anfang an auf eine flexible Inneneinrichtung. Erreicht hat AHMM diese Flexibilität unter anderem mit ‚Jack‘, einem modularen System aus kastenartigen Sperrholzkassetten. Damit lassen sich Besprechungsräume konzipieren, die innerhalb weniger Stunden abgebaut und neu zusammengestellt werden können. In diesem konkreten Fall lässt sich der Büroraum an die jeweilige Teamgröße anpassen.

Das ERCO System wird diesem Flexibilitätsbedarf gerecht. Zum einen durch das Casambi Bluetooth Steuerungssystem. Mit einem iPhone oder iPad lassen sich die Bluetooth-fähigen Leuchten unkompliziert für neue Gestaltungsvarianten umprogrammieren. Außerdem lassen sich die Stromschienen-Downlights mühelos neu anordnen – man montiert sie einfach an einer anderen Stelle der Stromschiene. Auch ist jeder Arbeitstisch mit einer eigenen Lucy Schreibtischleuchte ausgestattet, mit der die Mitarbeiter ihr unmittelbares Arbeitsumfeld kontrollierter ausleuchten können. „Es ist eine theatralische Vorstellung von Flexibilität,“ so Allford. „Es geht um Persönlichkeit und Charakter. Man kann eine Wand versetzen, man kann eine Leuchte versetzen, man kann die Lichtquelle austauschen. Jeder kann seine Umgebung nach Lust und Laune umgestalten.“

Eine neue Art zu arbeiten

Während sich London langsam von der Pandemie erholt, passen sich die Mitarbeiter von AHMM an die neue Routine an – einer Kombination aus Büropräsenz und Homeoffice. In der Zwischenzeit bereitet sich Allford auf eine Zeit der Veränderung vor und kombiniert seine Arbeit im Architekturbüro mit einer zweijährigen Amtszeit als Präsident des Royal Institute of British Architects (RIBA). Der Architekt glaubt, dass die neuen, flexibleren Arbeitsmodelle die Kreativkultur in Bürogebäuden wie der White Collar Factory zwangsläufig stärken werden.

„Vor Jahren habe ich in einem berühmten Möbelgeschäft einmal ein Schild gesehen, auf dem stand, dass Arbeit kein Ort ist, an den man geht, sondern eine Sache, die man tut,“ so Allford. „Man könnte meinen, dass die Pandemie diese Vorstellung verstärkt hat, aber ich bin da grundsätzlich anderer Ansicht. Ich denke, Arbeit ist ein Ort, an den man geht, um Dinge zu tun. Die Vorstellung, das eigene Zuhause zu verlassen, sich in eine andere Umgebung zu begeben und sich mit Menschen zu treffen, ist Kreativitätskultur. Das ist absolut lebenswichtig.“




 
 

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