Hervorgegangen ist der Neubau, der das von 1959 bis 2014 betriebene Grimm-Museum ablöst, aus einem Wettbewerb, den kadawittfeldarchitektur 2011 für sich entscheiden konnte. Das Ausstellungsgebäude dient der Präsentation und dem Erforschen des Werks der „Märchenbrüder“ und Sprachwissenschaftler Jacob und Wilhelm Grimm, die den Grundstein für die deutsche Sprachwissenschaft legten und deren Märchensammlungen in 170 Sprachen übersetzt sind. Auf dem Grundstück einer 1945 zerbombten Fabrikanten-Villa wächst der in unterschiedlich hohen Lagen mit Gauinger Travertin verkleidete Stahlbetonbau an der südlichen Kante des Weinberg wie eine Befestigungsmauer aus dem Hang hervor. Als begehbare Skulptur mit offenem Raumgefüge setzt der Museumsbau die historischen und topographischen Gegebenheiten der denkmalgeschützten, charmanten Parklandschaft fort, in der Terrassen, mit Patina versehene steinerne Treppenanlagen und Mauerfragmente der zerstörten Villa den genius loci prägen. Diesem erweist das Gebäude mit einer an der Südfassade frei zugänglichen Treppenanlage, die auf eine 2.000 Quadratmeter große, als Stufenlandschaft ausgebildete Dachterrasse mit weiträumigem Ausblick führt, Reverenz. Die ebenfalls getreppten Außenmauern erstrecken sich über die Traufkante hinaus und bilden eine Brüstung. Eine die Umgebung spiegelnde Glasbox beherbergt den Fahrstuhl, der während der Öffnungszeiten des Museums einen barrierefreien Zugang zu der Dachlandschaft ermöglicht. Neben den ausgewogenen Proportionen sind es die Treppenanlage und die abgetreppten Mauern, die den Baukörper trotz seiner Kompaktheit nicht gedrungen wirken lassen.
Nach Betreten des Gebäudes durch den Haupteingang im Norden entfährt dem Besucher ein Staunen, denn der Blick fällt trotz der großen Distanz sofort auf das gegenüberliegende Panoramafenster, das einen weiträumigen Ausblick auf die Stadt freigibt. Der Innenraum ist offen und hell und bietet Sichtachsen zu allen als Split-Level angelegten Geschossebenen im Osten. Nach Durchschreiten des hohen Foyers, das nach Süden die gesamte Tiefe des Gebäudes durchmisst, vorbei am „Auftaktraum“ zur Linken und an großzügigen, weißen Rezeptionselementen zur Rechten, gelangt man zu dem bodentiefen Fenster, in dessen tageslichtdurchflutetem Bereich sich die auch außerhalb der Öffnungszeiten der Grimm Welt betriebene Cafeteria befindet. An der schrägen Decke, deren Eichenholz-Verkleidung sich hier wie auch im Foyer an den Wänden fließend fortsetzt, lässt sich der Verlauf der darüber liegenden südlichen Außentreppe ablesen.
Ihre künstliche Beleuchtung erhalten das Foyer und das Café aus in den Decken parallel verlaufenden Lichtkanälen (Laser Blade System 53 von iGuzzini), die unterschiedliche LED Module aufnehmen. Im Foyer reagieren schwenkbare, diffuse und Wallwasher Module in zwei Lichtachsen auf die unterschiedlichen Raumanforderungen und sorgen für eine Betonung und Zonierung des Kassenbereichs. Während Laser Blade High Contrast das Licht gezielt auf die Oberfläche des Tresens führt und die erforderlichen 300 Lux erzielt, sorgen Laser Blade Low Contrast mit diffusem Licht für eine besonders gleichmäßige Aufhellung der Holzverkleidung und für eine lichterfüllte Raumwirkung. Wallwasher und zusätzlich in den Regalen integrierte LED-Profile inszenieren den Shop-Bereich. Im Café reagieren schwenkbare und diffuse Laser Blade Module mit in verschiedenen Schalt- und Dimmszenarien programmierten Beleuchtungsstärken und Lichtatmosphären auf die unterschiedlichen Raum- und Nutzungsanforderungen.
Der sich mittig im Gebäude von Ebene -2 bis Ebene 1 erstreckende Auftaktraum bildet mittels Treppen- und Aufzugsanlage die Verteilerfläche zu den vier versetzten, öffentlich zugänglichen Halbgeschossen, zu denen er auch Sichtbezüge herstellt. Damit werden die verschiedenen Inhalte der 1.600 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche miteinander verknüpft. In seiner zentralen Bedeutung für die Erschließung der Grimm Welt erfährt der Auftaktraum ein besonders fein abgestimmtes Beleuchtungskonzept, mit dem Lichtvision die unterschiedlichen Niveaus und Anforderungen des Raumes berücksichtigt und die 9 Meter hohe, strahlend weiß und feinkörnig verputzte Wandscheibe aus verschiedenen Strahlerpositionen in den Fokus rückt.
Das Raumensemble der ersten Ebene des Auftaktraums, die man direkt von dem mit ca. 200 Lux beleuchteten Foyer erreicht, zeigt sich zurückhaltender beleuchtet als dieses. Zugunsten einer mystischen Stimmung wurde das Beleuchtungsniveau hier auf etwa die Hälfte reduziert. Palco C.o.B. Stromschienenstrahler mit elliptischer Lichtverteilung bringen das Licht unter jeglicher Vermeidung von Lichtkegeln an den Wänden ausschließlich auf den Boden. In der zweiten Ebene, die sich als Galerie unmittelbar vor der Wandscheibe öffnet, leuchten Palco C.o.B. Strahler diese mit unterschiedlichen Leistungsstufen und Lichtverteilungen gleichmäßig aus. Da die Fläche der untersten Ebene für Wechselausstellungen genutzt wird, war ein flexibles Beleuchtungskonzept gefragt. Dies wird durch drei verschiedene Strahlerpositionen und unterschiedliche Dimmgruppen (300 bis 500 Lux) erzielt.
Die permanent ausgestellten, von Holzer Kobler Architekturen und hürlimann-lepp konzipierten Themenbereiche Grimm 1 und Grimm 2 auf den unteren Halbgeschossen sowie die Sonderausstellungsfläche auf der obersten Ebene des Gebäudes ¬werden ebenfalls von Palco C.o.B. Stromschienenstrahlern beleuchtet, die iGuzzini nach dem Design von Artec3 Studio speziell für die Beleuchtung von Museen entwickelt hat. Mit ihren zahlreichen Optiken und ihrem umfangreichen Zubehör eignen sie sich bei komplexen Aufgabenstellungen für kluge Beleuchtungskonzepte in designkonformer Gestaltung.
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