Ein „Ensemble dreier markanter Baukörper, die als Zeitzeugen des 19., 20. und 21. Jahrhunderts einen harmonischen Dreiklang bilden“, war in der Wettbewerbsausschreibung gefordert. Auf dem knapp 1.300 Quadratmeter großen Grundstück eines ehemaligen Parkplatzes, das bereits zur Bebauung freigegeben war, sollte der Neubau den Kaiserspeicher aus dem 19. Jahrhundert, der heute das Maritime Museum beherbergt, und die angrenzende, dem Stil eines traditionellen Speichergebäudes nachempfundene Unternehmenszentrale der Gebr. Heinemann aus dem 20. Jahrhundert ergänzen.
Unmittelbar neben dem Heinemann-Speicher positioniert, fügt sich der Erweiterungsbau mit seiner ortstypischen Fassade aus Backstein und Glas, einem vertikalen Fassadenrelief sowie einer geschossübergreifenden, vertikalen Fenstergliederung – als Neuinterpretation der historischen Einbringungsöffnungen der Speicher – in den Kontext der Nachbarbebauung und der HafenCity. Insbesondere in dem westlich an das Unternehmensareal angrenzenden Maritimen Museum findet der neue Baukörper, der die traditionelle Stabilität des Quartiers widerspiegelt, ästhetisch und formal ein Pendant. Aus der Zurückstaffelung und Terrassierung der Flachdächer resultiert eine spannungsreiche Kubatur des Neubaus, der damit zwischen den unterschiedlichen Trauf- und Firsthöhen der Nachbarbebauung vermittelt. Anbindung an die flankierende, bestehende Unternehmenszentrale schafft eine gläserne „Brücke“. Ein eigener zentraler Erschließungskern des Neubaus ermöglicht jedoch dessen autarke Nutzbarkeit. Im transparent gestalteten Erd- und Galeriegeschoss befindet sich neben dem Mitarbeiterzugang und diversen Ladenflächen der „Raum 1879“, der die fast 140-jährige Firmengeschichte von Gebr. Heinemann widerspiegelt.
Balance der Ebenbürtigkeit im Kontext der Nachbarschaft
Damit Dreiklang und städtebaulicher Akzent auch bei Dunkelheit zu spüren sind, entwickelte Schlotfeldt Licht ein Beleuchtungskonzept, mit dem sich der Neubau ohne Preisgabe seiner Eigenständigkeit wie selbstverständlich in den Kontext der Fassadenbeleuchtung der beiden Bestandsgebäude fügt. Bei einer Anstrahlung des kompletten Gebäudes hätte sich das Außenlicht vordergründig laut dargestellt und dem eigenwillig beleuchteten Maritim Museum Konkurrenz geliefert. Eine zu reduzierte Außenbeleuchtung hätte andererseits zu einer visuellen Minimierung des Gebäudevolumens geführt. Für das wesentlich kleinere der drei Bauten musste eine Balance der Ebenbürtigkeit gefunden werden. Tom Schlotfeldt entschied sich für das reduzierteste der von ihm entwickelten drei Konzepte, das durchaus seine Größe hat, aber dennoch hanseatisch ist.
Die ausschließliche Rahmenanstrahlung der großen, über alle Geschosse durchgängig verglasten Flächen, die sich außen zweigeschossig abzeichnen, spielt das Volumen des Gebäudes ebenso nach wie dessen vertikale Gliederung und betont zudem den markanten städtebaulichen Abschluss im Elbtorquartier. Realisiert wird das Konzept mit der Einbauversion der Linearleuchte Linealuce – ein Klassiker der Architekturbeleuchtung von iGuzzini –, der sich durch eine besonders homogene Beleuchtung von Architekturelementen auszeichnet. An dem nach den Anforderungen des Gold-Standards „Nachhaltiges Bauen in der HafenCity“ realisierten Neubau konnte Linealuce Mini mit Spot- Optik so präzise ausgerichtet werden, dass ihr Licht weder in die Büros noch in den Himmel strahlt. Mit dieser Vermeidung von Lichtverschmutzung erfüllt sie vollends die Dark-Sky-Anforderungen.
Innenraumbeleuchtung orientiert sich am Tageslicht
Zu der Rahmenanstrahlung im Vordergrund gesellt sich das Kunstlicht aus dem Innenraum des Gebäudes. Die in den acht Obergeschossen angesiedelten Büroflächen sind um eine innenliegende Mittelzone organisiert, die Gemeinschaftsräume und Sanitäranlagen aufnimmt. Die im Sinne des Bauherren auf größtmögliche Flexibilität ausgerichtete Grundrissaufteilung ermöglicht jederzeit den Zuschlag von Gruppenräumen in der Fläche, die sich – auch aufgrund der engen Pfeilerstellung – durch das Hinzufügen von Wänden dem unternehmerischen Wandel einfach anpassen kann. Honigfarbenes Parkett und Handläufe aus Holz bringen Wärme in den weiß gehaltenen open space, dem der Entwurf der Architekten mittels der großen, an der Fassade durchängigen Glasflächen einen hohen Tageslichtanteil zugedacht hat.
Für die Kunstlichtbeleuchtung wählten Schlotfeldt Licht und von Gerkan, Marg und Partner Stehleuchten, deren Direkt- und Indirektlicht sich der Tageslichtmenge mittels Sensoren anpassen. „Oft sind Büros überbeleuchtet“, sagt Tom Schlotfeldt. „Dann hat man eine Stadion-Atmosphäre. Dabei muss das Licht nur dort sein, wo dessen Funktion benötigt wird. Außerdem macht das Zusammenspiel von hellen und dunkleren Bereichen erst die Atmosphäre eines Raumes aus.“ iPlan von iGuzzini, deren Entwurfsidee übrigens von Tom Schlotfeldt und gmp stammt, überzeugt bei der Beleuchtung von Bildschirmarbeitsplätzen mit besonders weichem, blendfreiem Licht (UGR<19). Mit ihrem streng geometrischen, ultraflachen Design korrespondiert iPlan hervorragend mit der zurückhaltenden Ausformung und Möblierung der Büroflächen bei Gebr. Heinemann.
Die die Mittelzone umlaufendenden, offen gehaltenen Verkehrszonen im Gebäudekern werden dezent durch Downlights aus der Familie Laser Blade beleuchtet. „Das ist zur Zeit mein Lieblings-Downlight“, sagt Tom Schlotfeldt. „Die Leuchten sind kaum zu sehen. Man sieht nur Licht auf dem Boden und an der Wand. Hier spürt man ein bisschen die Zukunft.“
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