Die integrierte und behutsame Lichtplanung von Licht Kunst Licht setzt die unterschiedlichen Raumsituationen des Gebäudes wirkungsvoll in Szene. Individuell abgestimmte Beleuchtungslösungen unterstützen die offene und großzügige Architektur und sorgen für ein ganzheitliches Wohlfühlambiente, welches das Hotel zu einem gelungenen Ort für Entspannung und Erholung macht.
Der Hotelneubau präsentiert sich als langgestreckter, viergeschossiger Baukörper und greift in Form und Materialität Gestaltungselemente der angeschlossenen Therme auf. Die 84 Doppelzimmer sind allesamt nach Süden in Richtung des Flusses ausgerichtet und bieten mit großflächigen Glasfronten sowohl von innen, als auch von außen eine angenehme Transparenz und Nähe zur Natur. Das Hotel umfasst des weiteren Seminarräume, ein Restaurant und eine Skylounge im Dachgeschoss. Durch ein Beleuchtungskonzept mit behutsam integrierten Akzenten wird im Innenraum eine wohnliche und gleichzeitig außergewöhnliche Wohlfühlatmosphäre geschaffen.
Auch in der Außenwirkung wird das Fassadenbild der Architektur durch den Einsatz einer linearen Voutenbeleuchtung untermalt und erzeugt durch die vertikale Beleuchtung eine einladende Geste. Downlights komplettieren diesen Effekt durch eine weiche Aufhellung der Verkehrsflächen. Generell wurde ein Großteil der Beleuchtung im Hotel mit „warm-dim“ ausgestattet, um insbesondere in den Abendstunden eine warme, gemütliche Stimmung für die Gäste zu schaffen. Als wiederkehrendes Gestaltungselement zieht sich eine beleuchtete Holzlamellenwand durch das Hotel und verbindet optisch die verschiedenen Raumtypen.
Hotelzimmer
Die Hotelzimmer überzeugen mit einer minimalistischen, aber dennoch flexiblen Beleuchtung. Verschiedene Lichtelemente können vom Gast eigenständig und separat geschaltet werden, sodass ein individueller Komfort ermöglicht wird. Die möbelintegrierten Lichtlinien oberhalb des Bettkopfes erzeugen ein warmtoniges indirektes Licht entlang der Holzlamellen und liefern eine sanfte Grundbeleuchtung für den Raum. Sie werden an beiden Seiten des Bettes durch ebenfalls möbelintegrierte Leseleuchten oberhalb der Nachttische komplettiert. Die Lamellenwand bietet eine optische Trennung des Raums und sorgt für einen angenehmen Eindruck von Tiefe.
Restaurant
Das Hotelrestaurant steht für Geselligkeit und Zusammenfinden sowie gleichzeitig für einen Ort der Vertrautheit und Privatsphäre. Um eine angemessene Zonierung zu erreichen, ist der Raum mit schwenkbaren Downlights aus einer schwarzen, akustisch wirksamen Holzwolle-Decke beleuchtet. Die Downlights mit engstrahlender Charakteristik sind auf die Tische ausgerichtet und ermöglichen eine akzentuierte Beleuchtung der Tischdekoration und Speisen. So werden diese Bereiche optisch von den Durchgangswegen abgehoben und führen zu einer visuellen Separierung der Tische. Die Downlights sind durch ein Wabenraster sehr gut entblendet, sodass sie für den Betrachter weitestgehend aus dem Blickfeld verschwinden und unauffällig in die Decke integriert sind. Zudem verteilen sich abgerundete, zurückversetzte Deckenfelder mit umlaufenden Lichvouten spielerisch über den Sitzgruppierungen und heben sich in edlem Gold von der dunklen Decke ab.
Ein drittes Beleuchtungselement sind elegante, futuristische Pendelleuchten, die parallel zur Fassade in unterschiedlichen Höhen über den Tischen arrangiert sind. Diese vertikale Variabilität sorgt für eine visuelle Leichtigkeit, die einen ungestörten Ausblick in die weite Landschaft ermöglicht. Gleichzeitig sorgt der variable Direkt- und Indirektanteil der Leuchten für ein hohes Maß an Flexibilität bei der Einrichtung von verschiedenen Lichtstimmungen. Der im ausgeschalteten Zustand transparente Schirm wird bei Einschalten transluzent und zu einem Lichtobjekt im Raum. Auch in diesem Bereich des Hotels ist die Lamellenwand als Rückwand der Sitzgruppen aufgegriffen. Sanft mit Streiflicht aus einer Voute beleuchtet, stellt sie einen ruhigen Raumabschluss dar und bringt vertikales Raumlicht in das Restaurant.
Skylounge
Eine Besonderheit des Hotels stellt die Skylounge zusammen mit ihrem angrenzenden, großzügigen Außenbereich dar. In dieser Rooftopbar über den Dächern von Bad Ems lässt sich wunderbar der Sonnenuntergang genießen. Auch hinsichtlich der Gestaltung ist die Bar ein sehenswertes Highlight. Die Grundbeleuchtung sowie Akzentuierung der Möblierung wird durch entblendete Stromschienenstrahler erzeugt. Individuell ausrichtbar ermöglichen sie eine hohe Flexibilität und sind gleichzeitig unauffällig in die eingespannte Decke aus bunten Fäden eingegliedert. Eine Kombination aus Steh- und Pendelleuchten, welche in der Gestaltung der Leuchtenschirme ebenfalls das „Faden“-Design der Decke aufnehmen, fügt sich harmonisch in das Bar-Ambiente ein und rundet das Gesamtkonzept ab.
Treppenhaus
Neben einer atmosphärisch-funktionalen Beleuchtung für die diversen Räume des Hotels, erfährt auch das Treppenhaus eine ausgewogene Lichtgestaltung. Dem Gebäudekern folgende Deckenvouten geben eine intuitive Orientierung in den Flurbereichen, welche durch Downlights ergänzt werden und die Gäste komfortabel durch das Hotel führen. Im Luftraum an der Fassade befindet sich außerdem eine geometrisch anmutende Lichtkunst-Installation aus abgependelten, filigranen Lichtringen. Nahezu die gesamte Raumhöhe bespielend, vermitteln die Metallringe einen angenehmen Eindruck von Leichtigkeit und Ruhe.
Insgesamt überzeugt die Lichtplanung durch ihr enges Zusammenspiel mit der Architektur sowie durch gestalterische Wiederholungen, die zu einem ganzheitlichen Konzept führen. Mit der Umsetzung einer größtenteils möbelintegrierten Beleuchtung sowie dem Einsatz von Lichtvouten werden besondere Gebäudemerkmale wie der Empfang, die Bar oder das Buffet im Restaurant wirkungsvoll und angemessen akzentuiert. Grundsätzlich ist die Beleuchtung flexibel über ein DALI-System gesteuert, wodurch eine einfach zu bedienende Schaltung unterschiedlichster Lichtszenen möglich wird. Dies sorgt dafür, dass viele Räumlichkeiten im Hotel für unterschiedliche Zwecke genutzt werden können und das Licht entsprechend an formelle Gegebenheiten wie Seminare, Workshops, aber auch informelle Anlässe wie Yogakurse oder Feiern angepasst werden kann.
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