Die Planung von Straßen ist in allen Normen losgelöst von der realen Situation vor Ort. Letztendlich wird nur der Querschnitt oder das Profil der Straße betrachtet sowie für die Bestimmung der Anforderungen, die Nutzung und Parameter zur Verkehrsdichte. So wurden z.B. in Europa und in Nordamerika deutlich unterschiedliche Systeme zur Berechnung festgelegt. Während in Europa die CIE 140 bzw. die EN 13201 alle Parameter zur Berechnung, Planung und Bewertung beschreiben, ist dies in Nordamerika die IESNA RP-8-00.
Die Straßenbeleuchtung in den USA ist ein ebenso aktuelles Thema wie in Europa. Energieeinsparung z.B. durch LED basierte Leuchtensysteme, intelligente Steuerungssysteme und moderne Lichttechnik bieten viel Spielraum für eine Modernisierung bestehender Anlagen. Um das volle Potential der Energie- und Kosteneinsparung auszuschöpfen, ist eine enorme Zahl von verschiedenen Beleuchtungslösungen miteinander zu vergleichen. Hier bietet DIALux seit Jahren mit dem „Straßen-Optimierer“ ein perfektes Werkzeug. Der Planer kann verschiedene Produkte (oder Einstellungen wie z.B. Reflektorpositionen) im Hinblick auf maximalen Lichtpunktabstand, Masthöhe oder Neigung vergleichen. Binnen Sekunden liefert DIALux aus tausenden Alternativen übersichtlich die optimale Anordnung und den optimalen Produkttyp. Da die Planungsansätze in den USA und in Europa aber gänzlich unterschiedlich sind, war dies bisher nur unter Berücksichtigung der CIE140/EN13201 möglich. Hier wurde nun in DIALux 4.9 eine komplette Ergänzung vorgenommen. So kann ab sofort auch auf die Erfüllung der US-amerikanischen Vorschriften hin optimiert werden.
Es unterscheiden sich zwischen Europa und USA nicht nur die Methoden der Straßenbeleuchtungsberechnung, sondern sogar die Methoden der Photometrie. Während in Europa der Verlauf der Straßenlängsrichtung rechtwinklig zur Leuchtenachse (C0 parallel zur Fahrtrichtung) liegt, ist er in den USA parallel dazu – somit um 90° gedreht (C0 rechtwinklig zum Fahrbahnverlauf). Dieser kleine Unterschied hat es bisher unmöglich gemacht, mit IES Datensätzen zu optimieren. Auch hier haben wir DIALux den Marktanforderungen angepasst. Ab sofort können die Planer für das wohl längste beleuchtete Straßennetz der Welt auf die volle Funktionalität und riesigen Vorteile der Optimierung in DIALux zurückgreifen.
Eine Funktion, die wirklich alle Planer begeistern wird, ist die Möglichkeit des gbXML (Green Building eXtended Markup Language) Imports. Bisher wurde ein großer Teil der Planungsarbeit bei der Beleuchtungsplanung aufgewendet, um Gebäude, Etagen und Raumgeometrien, die in einem CAD System schon vorhanden sind, in DIALux erneut nachzubilden. Der DWG/DXF Import erleichterte diese zeitraubende Tätigkeit zwar, dennoch bieten intelligente 3D Gebäudemodelle (BIM „building information models“) hier riesige Vorteile. Stellen Sie sich vor wie vorteilhaft es wäre, wenn die Geometrie, die der Architekt konstruiert hat, unmittelbar für die Planung aller weiteren Gewerke übernommen werden könnte. Nicht nur, dass die Bearbeitungszeit der Projekte deutlich verkürzt würde, auch die Gefahr von fehlerhaften Eingaben wäre erheblich reduziert. Seit Jahren bietet DIALux hierfür die bidirektionale Schnittstelle „STF“ an. Viele CAD Programme bedienen sich dieser. Allerdings ist ein offener Standard deutlich vorteilhafter, wird dieser doch von einer beliebigen Anzahl von Markteilnehmern bedient. Genau diesen Zweck erfüllt das BIM.
Ab jetzt unterstützt DIALux diesen offenen Standard. Statt die gesamte Geometrie eines Raumes, einer Etage oder eines Gebäudes erneut eingeben zu müssen, kann der Planer einfach mithilfe des gbXML Datenformats aus CAD Programmen (z.B. von AutoCAD, Bentley, Nemetschek, Graphisoft etc.) spezifische Gebäudeinformationen importieren. Weitere Informationen zum gbXML-Schema basierten Dateiformat finden Sie unter www.gbXML.org.
Die in CAD Anwendungen erzeugten Räume mit Bodenpolygon, Wänden, Fenstern und Türen werden in DIALux komplett eingelesen. Wird ein Projekt mit mehreren Räumen oder Etagen importiert, werden alle Räume übersichtlich in der Projektstruktur von DIALux dargestellt. Der Lichtplaner kann sich auf seine eigentliche Tätigkeit konzentrieren: die Planung der Beleuchtung und die lichtplanerische Gestaltung der Architektur. Im Bedarfsfall können selbstverständlich auch Einrichtungsgegenstände, Möbel, Texturen und Farben nachträglich ergänzt werden.
Australien war eines der ersten Länder, welches das Glühlampenverbot eingeführt hat. Die Energieeffizienz und –einsparung ist dort mindestens ein ebenso wichtiges Thema wie in Europa. Das sogenannte „Green Building Council Australia“ ist der Herausgeber technischer Handbücher für das „Green Star Office Design“. Diese Handbücher umschreiben Anforderungen für das Green Building. Natürlich spielen Beleuchtungskonzepte und gute Beleuchtungslösungen eine signifikante Rolle bei der Energieeinsparung im Gebäude, ist doch die Beleuchtung im Verwaltungsgebäude für über 70% des Energieverbrauchs verantwortlich. Insbesondere bei älteren Gebäuden ist die Beleuchtung das Gewerk, in dem am einfachsten und am wirkungsvollsten eine Energieeinsparung vorgenommen werden kann.
Hierbei sind zu nennen: Steuerung und Präsenzmelder, Nutzung des Tageslichts, moderne Lampentechnik wie z.B. moderne Leuchtstofflampen und LED-Leuchtensysteme, moderne Leuchtentechnik und moderne Betriebsgeräte. Um Planern für Projekte nach dem australischen Green Star Office Design die Berechnung und Optimierung so einfach wie möglich zu gestalten, berechnet DIALux auf Wunsch entsprechende Kennwerte direkt mit. Infolgedessen entfallen sämtliche komplexe Auswertungen zur Ermittlung der „IEQ-7 Electric Lighting Levels“. Der Planer kann auf einen Blick feststellen, ob seine Planung die Vorschriften erfüllt oder ob sogar noch zusätzlich Energieeinsparung möglich ist. Letztendlich ist es die Verantwortung des Planers, dem Kunden eine optimale Beleuchtungslösung zu bieten. DIALux ist hierbei das Werkzeug der Wahl. Ähnliche Angleichungen an nationalen Vorschriften liefert DIALux z. B. auch für das Vereinigte Königreich durch Anpassung an Lighting Guide 7 und Lighting Guide 12, Anpassung an den spanischen Markt durch Berechnung der Kenngrößen für den Código Técnico de la Edificatión oder auch an die deutsche ENEV mit der DIN V 18599.
Eine Funktionalität, die weltweit alle Planer von Sportstättenanlagen erfreuen wird, ist die Möglichkeit, Flutlichtanordnungen nun auch mittels Eingabe von Positionen und Anstrahlpunkten in Tabellenform zu definieren. Bisher konnte eine Flutlichtanordnung graphisch interaktiv mit Berechnungsergebnissen in Echtzeit geplant werden. Für kleinere und mittlere Anlagen ist dies eine hervorragende Methode. Diese rein graphische Arbeitsweise kann bei sehr großen Beleuchtungsanlagen mit mehreren 100 oder 1000 Leuchten allerdings leicht unübersichtlich werden. Wir verbinden in DIALux nun die Vorteile graphischer und numerischer Interaktion. Anwendern steht es frei, Flutlichter oder Strahler per Koordinaten oder mittels Mausklick auf einen Anstrahlpunkt hin auszurichten. Jederzeit ist es möglich, zwischen diesen Methoden umzuschalten.
Mit der aktuellen Version 4.9 wurde DIALux weiter an die globale Anwenderschaft angepasst und ist somit für eine stetig zunehmende Anzahl von weltweit agierenden Lichtplanern ein interessantes und vielversprechendes Werkzeug in ihrer täglichen Arbeit geworden. Denn DIALux 4.9 beinhaltet spezifische Anpassungen für den nordamerikanischen, australischen als auch europäischen Markt. Selbst der asiatische Markt wird zukünftig nicht zu kurz kommen.
Korea ist eine der am stärksten wachsenden Volkswirtschaften mit gewaltigen Bauprojekten. Demzufolge ist der Bedarf an guten Beleuchtungslösungen und produkten enorm groß. Wir werden darauf reagieren und schon bald im kommenden Update die koreanische Sprache implementieren. DIALux - Die Reise lohnt sich!
[Autor: Dipl.-Ing. Carmen Suleiman]
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