Im Herbst 2010 hatte die Jungfraubahn die Bewilligung für den Bau der Alpine Sensation erhalten, die hauptsächlich drei Ziele verfolgte: die Attraktionskraft zu steigern, die beste Allwetterattraktion der Alpen zu bieten und die Besucherströme zu entzerren und zu lenken. Bis zu 5.000 Besucher aus aller Welt, deren durchschnittliche Verweildauer ca. eine Stunde beträgt, kommen in der Hochsaison auf dem höchsten Bahnhof Europas (3.454 m ü.N.) an.
Dank neuem Tunnel, der in sechs Erlebnisbereiche gegliedert ist, werden die Besucherströme entflechtet und so kann jeder, der den Rundgang absolviert, alle bedeutenden Sehenswürdigkeiten auf dem Jungfraujoch innerhalb dieser Zeit besichtigen. Neben dem Bau des Erlebnisstollens und des 360-Grad-Kinos wurde auch die Ankunftshalle der höchsten Bahnstation Europas aufgefrischt.
Das Kommunikations-Unternehmen Steiner Sarnen AG wurde mit der Entwicklung und die Durchführung des Projektes beauftragt. Sie entschieden sich, für jeden der sechs Bereiche exakt 2:16 Minuten zu veranschlagen, in denen eine Show aus Licht, Ton und Mechanik abgespielt wird und so die Themen erlebbar werden. Von der Schweiz als Wunderland, dargestellt als überdimensionale Schneekugel, die sämtliche Klischees bedient, über ein romantisches Wandgemälde, das die Sehnsucht nach den Alpen und die Entwicklung des Tourismus beschreibt bis hin zur höchstgelegene Karsthöhle Europas erschließt sich dem Besucher im Schnelldurchlauf die hochalpine Faszination aus Eis, Schnee und Fels.
Günther Wiedemann, Vertriebsleiter des ETC-Distributors in der Schweiz Electric Claudio Merlo, war nachhaltig beeindruckt vom ersten Treffen mit den Designern und ausführenden Firmen: „Das war die höchst gelegene Projektbesprechung, an der ich je teilnahm. Auf 3.454 m über Meer wurden die Anforderungen an die Scheinwerfer diskutiert.“
Die besondere Herausforderung für Lichtdesigner Serge Schmuki vom Design-Unternehmen Tokyo Blue war die Höhe der Installation und der damit abfallende Luftdruck. „Kaum ein Hersteller gibt eine Garantie für Scheinwerfer, die über 2.000 m Höhe eingesetzt werden. Außerdem kann man so weit oben keine normalen Glühlampen einsetzen. Der fehlende asphärische Druck würde die Glühbirnen zerbröseln lassen. Deshalb habe ich mich von vorn herein für eine Beleuchtung mit LED-Scheinwerfern entschieden“, so Schmuki. Seine Wahl fiel schließlich auf gut 40 Selador Desire Studio HD LED-Scheinwerfer in der Outdoor-Version für die Bereiche des Wandgemäldes, der Karsthöhle sowie dem Eingang der Eishöhle. Besonders schätzt er an den Scheinwerfern die Möglichkeit, die Farbtemperatur nahtlos verändern zu können und so ganz individuell die Stimmung beeinflussen zu können. In technischer Hinsicht waren die IP66-Zertifizierung für den Einsatz im Freien und die verschiedenen Linsen, mit denen er die verschiedenen Streuwinkel einstellen konnte, die entscheidenden Kriterien. „Die klare Menüführung und die Bedienerfreundlichkeit der Desire-Scheinwerfer erleichtern die Arbeit enorm. Momentan betreiben wir die Scheinwerfer im regulated HSIC-Modus. Das bedeutet, dass die Ansteuerung über Hue und Saturation erfolgt und wir zusätzlich noch die Möglichkeit haben, den Colour Point zu verändern, um die Farbtemperatur sowohl im Weißlicht als auch bei den Farben einzustellen.“
Auch Jürg Bichsel von der ausführenden Installationsfirma Stageparts war zufrieden mit der Wahl. „Die robusten Outdoor-Scheinwerfer wurden sogar werksseitig für unsere speziellen Anforderungen umgebaut. Sowohl ETC als Hersteller als auch der Schweizer General-Importeur ECM haben unsere Sonderwünsche immer schnell in die Tat umgesetzt und wenn es sein musste, über Nacht geliefert.“ Ein Kompliment, das Wiedemann gerne zurückgibt: „Tokyo Blue und Stageparts sind Profis in ihrem Metier. Da macht die Zusammenarbeit Spaß, weil jeder genau weiß, wie das Ergebnis aussehen soll und wie man es erreichen kann.“
Die Alpine Sensation ist ganzjährig geöffnet. Zum 100-jährigen Bestehen bietet die Jungfraubahn Jubiläumsfahrten und –aktionen an.
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