18. September 2024

Hans Kotter und Annett Zinsmeister - "Licht ist Raum"

Ausstellung zum Deutschen Lichtkunstpreis im Kunstmuseum Celle - Tauchgänge in fremde Universen, Tiefenentspannung im Farbwechsel oder Zielschüsse mit Lichtgeschwindigkeit - all das kann man erleben mit den Kunstwerken von Hans Kotter. Im Januar erhielt er den Deutschen Lichtkunstpreis. Jetzt zeigt Kotter sein Schaffen im Rahmen der Preisträger-Ausstellung im Kunstmuseum Celle.

Practicing, 2023. Variable Dimensionen, LEDs, DMX Steuerung, Lichtpfeil [Bild: Hans Kotter/ Ulrich Helweg]

Big Bang... interruption, 2013. Plexiglas, Holz, Metall, Spiegel, Glasstäbe, LED’s weiß, DMX Steuerung [Bild: Matthias Bildstein]

Circles „Diptychon“, 2023. Metall, LED, DMX Steuerung, Plexiglas, Spiegel [Bild: Hans Kotter]

Hans Kotter erhält den Deutschen Lichtkunstpreis 2024. Im Hintergrund: Practicing, 2023. Variable Dimensionen, LEDs, DMX Steuerung, Lichtpfeil [Bild: Ulrich Helweg]

VI Pe FRAC [Bild: Annett Zinsmeister]

Jal FICTION V 3 2 London [Bild: Annett Zinsmeister]

Virtual interior Paris 3 [Bild: Annett Zinsmeister]

Porträt von Annett Zinsmeister [Bild: ERWINO]

Das Ausgangsmaterial seiner Kunst klingt kühl und technisch: LEDs, halbtransparente Spiegel, Plexiglas, Lichtleiter aus Acryl, hochglanzpoliertes Metall, diverse Steuerungselemente. Die Wirkung seiner Objekte ist hingegen nahezu magisch. Seine farbstarken Lichtkunstwerke verblüffen mit geheimnisvoller Tiefenwirkung. Sie stimulieren Sinne, Denken und Fantasie. Sie entführen in eine faszinierende, ungegenständliche Welt voller Möglichkeiten, fernab vertrauter Narrative.



In zwei parallelen Ausstellungen treffen die Lichtobjekte und Installationen Hans Kotters auf Werke von Künstlerin Annett Zinsmeister. Auch ihr Schaffen kreist um die faszinierenden Beziehungen zwischen Raum und Licht. Zinsmeister arbeitet im Gegensatz zu Kotter nicht mit abstrakten, geometrischen Formen. Sie nutzt auf fotografischen Streifzügen gesammelte architektonische Fundstücke als Module. Daraus montiert sie digital neue, virtuelle Räume. Irritierend und reizvoll: Zinsmeister stülpt Außenfassaden nach innen und schafft so fremdartig wirkende Tiefenperspektiven. Hell hinterleuchtet entstehen so technisch perfektionierte künstliche Raumkonstruktionen mit Science-Fiction-Touch.

Der Deutsche Lichtkunstpreis wird alle zwei Jahre durch die Robert Simon Kunststiftung verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet werden herausragende Persönlichkeiten, die künstlerisch, wissenschaftlich oder kuratorisch bedeutende Beiträge zur Entwicklung der internationalen Lichtkunst geleistet haben. Bisherige Preisträger und Preisträgerinnen waren: Otto Piene (2014), Mischa Kuball (2016), Brigitte Kowanz (2018), Jan van Munster (2020) und - als erste Wissenschaftlerin - Ulrike Gehring (2022).

Die Laufzeit der Ausstellungen „Hans Kotter. LICHT RAUM" und „Annett Zinsmeister. LICHT RAUM" ist vom 22. September 2024 bis 23. Februar 2025. Die Eröffnung findet statt am 22. September, um ll.30 Uhr im Kunstmuseum Celle. Das Grußwort spricht Nicole Mrotzek, l. Stadträtin der Stadt Celle. Der Kunsthistoriker Dr. Alexander Leinemann führt in das Schaffen der beiden Künstler ein.

Hans Kotter (*1966 in Mühldorf am Inn) lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte Kunst und Mediadesign in New York und München. Seit fast dreißig Jahren ist Licht das Material und Medium seiner künstlerischen Forschung. Mit eigens gebauten Prismen erzeugt er berauschende Farb- und Formkompositionen, die er in malerischen Fotografien bannt, und er entwickelt skulpturale Lichtobjekte und spektakuläre Installationen, welche die Erscheinungsvielfalt von Licht ausloten, Geschichten erzählen und Illusionen multidimensionaler Räume und Realitäten erzeugen.
Seine Arbeiten werden weltweit in Museen, Galerien und Messen gezeigt u.a. in Basel, Paris, London, New York, Rom, Wien, Istanbul, Hong Kong, Taipei, Lima, etc. Seine Arbeiten befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen weltweit u.a.: MAKK Museum für angewandte Kunst Köln / Deutschland, Targetti Light Art Collection / Italien, Villa Datris, Fonds pour la Sculpture Contemporaine / Frankreich, Borusan Art Collection / Türkei, Ron Dennis Collection / England, lchikowitz Collection / Südafrika, Jan des Bouvrie Collection / Niederlande, Fidelity Investment Corporate Art Collection / UK, USA, AT&T Collection / USA u.v.m.


Annett Zinsmeister (*1967 in Stuttgart) lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Kunst und Architektur an der UdK Berlin, sowie Kultur- und Medienwissenschaften an der Humboldt Universität Berlin. Seit 2003 ist sie Professorin für Gestaltung, Experimentelles Entwerfen und Kulturtechnik. Zentrale Themen ihrer künstlerischen und wissenschaftlichen Arbeit sind Kunst und Architektur, Kommunikation und Wahrnehmung, Utopien und Realisierungen, sowie die kulturelle Prägung und Transformation von Raum und Alltagsgegenständen. In ihrer konzeptuell geprägten künstlerischen Praxis untersucht sie Wahrnehmungsprozesse, soziale Interaktion und Kommunikation sowie Kultur- und medientheoretische Ansätze.
Für ihr interdisziplinäres Schaffen erhielt Annett Zinsmeister zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien. Ihre Werke wurden vielfach in Magazinen, Fachzeitschriften, Katalogen und Fachbüchern publiziert. Ihre Objekte und Installationen sind national und international in Gruppen- und Einzelausstellungen zu sehen. Sie ist in Sammlungen weltweit vertreten, u.a. in der Kunstsammlungen des Deutschen Bundestages zu Berlin und im MoMA - Museum of Modern Art in New York.




 
 

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