„Für mich ist Licht künstlerische Forschung. Ich male mit Licht. Meine Farben kommen aus der Steckdose.“, sagt Daniel Hausig. Der Künstler arbeitet seit den 1980er Jahren mit lichtbasierten Medien und verbindet diese mit Ansätzen der Malerei und Fotografie. Die „künstliche Natur des Lichts“ ist sein inhaltliches Themengebiet.
Anfang der 1990er Jahre experimentierte Hausig mit fluoreszierenden und phosphores-zierenden Pigmenten und setzte sie unter Strom. Das pulverförmige Material bezog er aus der Bildschirm- und Displayindustrie. Im mehrschichtigen Siebdruckverfahren verarbeitete er es in seinem Atelier zu Elektrolumineszenz-Drucken. Das war der Ausgangspunkt für verschiedenste, seriell angeordnete, oft raum- oder architekturbezogene Elektrolumineszenz-Installationen. Zeitgleich begann er mit Solarstrom zu experimentieren. Licht ist so nicht nur Material und Medium, sondern auch die Energiequelle für sein künstlerisches Schaffen.
Zu einer frühen Werkgruppe gehört die Elektrolumineszenz-Installation „Ohne Titel“ von 1992, die noch während seines Studiums vom Kunstmuseum Thun (CH) erworben wurde. Im Geiste des „artistic research“, eines seit den 2000er-Jahren verbreiteten interdisziplinären Feldes zwischen Kunst und Wissenschaft, stehen auch seine weiteren Forschungen zur künstlichen Natur des Lichts. Anlässlich der Expo 2000 realisierte er auf der ersten Ausstellung des „Lichtparcours“ in Braunschweig die Installation „Boxenstopp“ (Bild 2). Mit selbst gefertigten Elektrolumineszenz-Drucken und eigens dafür entwickelten Solarmodulen verband er in dieser begehbaren, temporären Installation das elektrische Licht mit dessen natürlichem Ursprung. Seine Installationen reagieren damals wie heute häufig auf architektonische Situationen und untersuchen das Verhältnis von Farbe, Raum und Wahrnehmung.
Ein Schwerpunkt seiner Arbeit sind Farbfeld-Lichtinstallationen, die an Entwicklungen der Farbfeldmalerei der 1950er- und 1960er-Jahre anknüpfen. Hausig war Schüler von Gotthard Graubner. Er setzte sich intensiv mit einem Verständnis von Farbe auseinander, das sich nicht allein auf Pigment und Leinwand bezieht, sondern als räumliche, atmosphärische Erscheinung – als Licht – verstanden wird. Aus dieser malerischen Tradition heraus führt er den Begriff des Farbfeldes und des Bildraumes weiter und überträgt ihn in eine raumbezogene, lichtbasierte Praxis.
Heute nutzt Hausig LEDs, reflektierende Materialien und digitale Steuerungen, um Farbräume und Bewegtbilder im Zusammenspiel von Vorder- und Rückseite seiner Objekte und Installationen zu entwickeln. Das Auge versucht dabei, die getrennten und zeitbasierten Farbverläufe zu einer Einheit zu verbinden, als ein ständiges Zusammensetzen von wechselnden Eindrücken zu einem vermeintlich stabilen Bild, wird aber zugleich immer wieder auf deren Differenz zurückgeworfen. Das Zusammenspiel komplexer Farbstrukturen und räumlicher Tiefe ist zentral für Hausigs künstlerische Arbeit.
In jüngeren Projekten verbindet er fotografische Ausgangsmaterialien mit LED-programmierter Lichttechnik. In der Werkreihe „Wetterleuchten“ dienen fotografische Beobachtungen von Himmel und Wetter über dem Skagerrak als Ausgangspunkt. Tausende Einzelfotos werden in Stop-Motion-Technik zu einer digitalen Lichtkomposition verdichtet, die atmosphärische Bewegungen zwischen Abstraktion und Landschaft erzeugt. Die 2024 entstandene Installation „Sunset View“ verdichtet Serien von Himmels- und Sonnenuntergangsaufnahmen zu großformatigen Farbfeldern. Für Hausig ist dies „indirektes Lichtrecycling“: Die künstliche Natur des elektrischen Lichts wird medial auf ihren Ursprung, die Sonne, zurückgeführt.
Hausig lebt in Hamburg. Von 1999 bis 2025 war er Professor für Licht und Intermedia an der Hochschule der Bildenden Künste Saar und in verschiedenen Forschungszusammenhängen zur Lichtkunst tätig. Er ist Mitinitiator des internationalen Forschungsprojektes LIFA (Light in Fine Arts) als Netzwerk von Institutionen, Kunstwissenschaftler*innen, Künstler*innen, Kurator*innen und weiteren Beteiligter, die das Medium Licht in der Kunst untersuchen, diskutieren und weiterentwickeln.
Die Preisverleihung findet im Januar 2026 im Kunstmuseum Celle statt. Das Museum beherbergt eine der umfangreichsten Sammlungen aktueller Lichtkunst in Deutschland.
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