Involviert waren neben John Pawson die Büros Gonzalez Haase, Andrea Tognon und Vincent van Duysen. Das Lichtplanungsbüro Licht Kunst Licht war von Anfang an dabei und hat die Beleuchtung für die verschiedenen Departments geplant sowie die Realisierung begleitet. Eine der großen Herausforderungen bestand darin, die unterschiedlichen Anforderungen mit einem ganzheitlichen und zugleich auf das jeweilige Interior Design abgestimmten Lichtkonzept zu erfüllen.
Shop-in-Shops und offene Marktstände adäquat in Szene gesetzt
Die minimalistische Innenarchitektur im 4.200 Quadratmeter großen Erdgeschoss, das von John Pawson gestaltet wurde, zeichnet sich durch geradlinige Geometrien sowie helle und klare Farben aus, wodurch es mit seiner Vielzahl an unterschiedlichen Marken im Bereich Kosmetik sowie Uhren und Schmuck übersichtlich und einladend wirkt. Das Beleuchtungskonzept folgt der Idee, die Charakteristik des innenarchitektonischen Designs durch eine differenzierte Lichtlösung zu unterstützen. Seitlich angeordnete Shop-in-Shops werden durch ein Raster von gruppiert angeordneten, schwenkbaren Deckeneinbauleuchten akzentuiert beleuchtet.
Die aufgehellten Rückwände in den Shops wie auch die vor den Shop-Eingängen durchlaufende Deckenvoute umrahmen das Erdgeschoss und bilden einen freundlichen und attraktiven Hintergrund für die Marktplätze. An der Decke bilden sich die Piazze durch dimmbare Lichtdecken ab, sodass Frische und Leichtigkeit suggeriert und zugleich das Gefühl von Tageslicht vermittelt werden. Die Lichtdeckenfelder sind von deckenbündigen Kanälen umrahmt, in die neben schwenkbaren Leuchten auch Sprinkler und Lautsprecher integriert wurden. Einige dieser Felder sind motorisch verfahrbar und dienen als Revisionsöffnungen für die darüberliegenden Lüftungsgeräte. Parallel zu den Lichtdecken verlaufen Vouten mit einer weichen Indirektbeleuchtung sowie integrierten, schwenkbaren Strahlern. Sie erzeugen zusammen mit den Strahlern in den Kanälen ein druckvolles und brillantes Licht, das im Zusammenspiel mit dem diffusen Licht aus den homogen leuchtenden Lichtdecken einen wirkungsvollen Kontrast auf den exklusiven Waren bildet.
Exklusive Fashion-Einkaufswelt kontrastreich beleuchtet
Das Men‘s Designer Department im 1. Obergeschoss wurde vom Belgischen Architekten und Designer Vincent van Duysen gestaltet. Die Innenarchitektur zeichnet sich durch eine klare Formensprache mit sorgfältig aufeinander abgestimmten Materialien und Farben aus. Ähnlich wie im Erdgeschoss werden die Seiten von Shop-in-Shops flankiert, während in den mittleren Bereichen drei thematisch unterschiedliche Zonen durch einen Loop miteinander verbunden sind.
Paarweise angeordnete, schwenkbare Deckeneinbauleuchten in den Shop-in-Shops bilden einen ruhigen Hintergrund für die unterschiedlichen Marken und setzen deren Produkte gezielt in Szene. Die sogenannte „Classic Area“ in der Mittelzone im hinteren Bereich der Ebene ist in einzelne Verkaufsinseln unterteilt, die sich durch Deckensegel aus gebürstetem Metall, Fußböden aus Riffelblech sowie eingestellte Wandscheiben mit einer Marmor- oder Holzverkleidung vom Loop abgrenzen. Halbtransparente Vorhänge aus gewebtem Edelstahl separieren die Bereiche zusätzlich. Stromschienen sind so in die Deckensegel integriert, dass von der Unterseite lediglich minimalistische Schlitze als Öffnung für den Einsatz der Stromschienenstrahler sichtbar sind. Die Strahler-Beleuchtung akzentuiert sowohl druckvoll die Waren als auch die Strukturen und Oberflächen der unterschiedlichen Materialien und erzeugt somit eine kontrastreiche, aber trotzdem ausgewogene Atmosphäre.
Im vorderen Teil der Etage befindet sich eine Art Pavillon in Anlehnung an das Bauhaus-Design, welcher sich durch eine markante Kassettendecke mit integrierten, diffusen Lichtlinien vom Loop abhebt. Die Grundbeleuchtung wird mit schwenkbaren Einbauleuchten realisiert, die sich in den schwarzen Decken zwischen den rötlichen Deckenstegen befinden. Ergänzt wird dieser Bereich durch klassische Möbel sowie einzelne Tisch- und Stehleuchten im Bauhaus-Design. Unsichtbar in die Regale integrierte Lichtlinien vervollständigen die nuancierte Atmosphäre. Die sogenannte „Contemporary Area“ verbindet beide Verkaufsflächen. Sie ist durch ein kontrastreiches Erscheinungsbild mit einer schwarzen Lamellendecke, einem hellen Terrazzoboden und Warenträgern aus gebürstetem oder schwarzem Metall sowie Holzakzenten charakterisiert. Zwischen den Lamellen angeordnete, schwarze Stromschienenstrahler beleuchten den Bereich druckvoll und verstärken auch das spannungsvolle Erscheinungsbild.
Sinnliches Einkaufserlebnis im Women’s Department
Die vom Mailänder Architekten Andrea Tognon entworfene Innenarchitektur für das neue Women‘s Fashion Department im 2. Obergeschoss ist von minimalistischer Modernität und emotionaler Verspieltheit geprägt. Verschiedene Grautöne an Boden, Decke und Wänden, gepaart mit durchdachten Details aus Messing und Holz, schaffen einen ruhigen und eleganten Hintergrund für die Präsentation der erstklassigen Waren. Möbel in puristischen Formen aus Holz, Beton und in Pastelltönen setzen stilvoll Akzente.
Das Beleuchtungskonzept auf der gesamten Etage bedient sich eines ausgeklügelten und auf technische Einbauten optimierten Rasters aus schwenkbaren Deckeneinbauleuchten. Die minimalistischen Leuchten für die Grund- und Akzentbeleuchtung wurden im gleichen Grauton wie die Decke ausgeführt und fügen sich somit unaufdringlich und fast unsichtbar in die Gestaltung ein. An essentiellen Stellen im Raum wurden Stromschienen in goldfarbene Rundrohre integriert, welche mit den ebenfalls im gleichen Goldton ausgeführten Stromschienenstrahlern Akzente setzen und gleichzeitig eine Verbindung zu den architektonischen Messingelementen herstellen. Die Anordnung der Stromschienengoldrohre verdichtet sich zur Raummitte hin und erzeugt ein markantes, grafisches Deckenbild mit hohem Wiedererkennungswert. Die Kombination aus schwenkbaren Deckeneinbauleuchten und Stromschienenstrahlern schafft eine maximale Flexibilität und ist Voraussetzung, um das Licht gezielt einzusetzen und ästhetisch angemessene Stimmungen schaffen zu können.
Urbaner Industrial-Look
Im Untergeschoss hat das Architekturbüro Gonzalez Haase AAS eine urbane Atmosphäre kreiert. Charakteristisch ist die rau, teils offen gehaltene Deckengestaltung. Ein funktionales Raster aus Stromschienensegmenten zieht sich konsequent über die gesamte Verkaufsfläche hinweg und kreiert einen Industrial-Look. Hier können für die Allgemein- und Akzentbeleuchtung Stromschienenstrahler angebunden werden, die eine ausgewogene Mischung aus horizontalen und vertikalen Beleuchtungsstärken schaffen. Bewusst unterschiedlich gewählte Lichtfarben helfen, den Raum zu zonieren und thematisch zu gliedern.
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