20. August 2025

Ikonen neu entdecken - Masters’ Pieces von Artemide

Das Erbe von Gründer Ernesto Gismondi weiterführen: 2025 präsentiert Artemide eine Reihe von Neuauflagen, um Designikonen eine Bühne zu geben, die bis heute nichts von ihrer Aura eingebüßt haben. Unterstrichen wird damit nicht nur die Bedeutung von Artemide für die italienische Designkultur – erzählt werden auch Geschichten über die jeweiligen Kooperationen und die Freundschaften, die dahinterstehen.

Ernesto Gismondi mit Leuchte Discovery [Pierpaolo Ferrari]

Alcinoo [Pierpaolo Ferrari]

Sintesi [Pierpaolo Ferrari]

Cetra [Pierpaolo Ferrari]

Omega [Zagnoli]

Clitunno [Artemide S.p.A.]

Orfeo [Artemide S.p.A.]

Hera [Pierpaolo Ferrari]

Seit seiner Gründung im Jahr 1960 hat Italiens berühmter Leuchtenhersteller der Welt stets zugehört: Gemeinsam mit den bedeutendsten Design- und Architekturschaffenden ihrer Zeit wurde geforscht und entwickelt, wurden Lebensräume gestaltet und unterschiedlichste Gedankenwelten miteinander vereint. „Masters’ Pieces“ ist Ausdruck dieser über Jahrzehnte hinweg kultivierten Dialogkunst. 

Die Kollektion umfasst raffinierte wie stilvolle Leuchtenklassiker, aber auch Entwürfe, die bislang nur als Skizzen existierten. Mit dabei sind die gläserne Tischleuchte Alcinoo von Gae Aulenti, Vico Magistrettis Pendelleuchte Cetra sowie seine gläsernen Pendel- und Stehleuchten Omega und Clitunno. Einen neuen Auftritt bekommt auch Ernesto Gismondis buntverspielte Arbeitsplatzleuchte Sintesi, während Ettore Sottsass’ Memphis-Style-Highlights Orfeo und Hera erstmals vorgestellt werden. 



Alcinoo
50 Jahre nach dem ursprünglichen Entwurf hebt Artemide Alcinoo aus der Schatzkiste. Mit Patroclo, die im selben Jahr von Gae Aulenti entwickelt wurde, eint sie dieselbe Herstellungstechnik: Dabei wird Glas in ein schwarzes Metallgeflecht geblasen. Bei Alcinoo umgibt es die Glasstruktur und formt einen Zylinder, der sich nach oben hin zu einer frei fließenden Kugel öffnet. Glas und Metall stehen im spielerischen Dialog miteinander, wobei die Drahtmaschen den direkten Blick auf die Lichtquellen im Innern abschirmen. Das Licht wird dadurch gebrochen und zerlegt und bedeckt die Umgebung mit einem zarten Schattenbild. Die Hochwertigkeit des Materials und die sorgfältige Verarbeitung bestimmen das Design – jedes Stück ist ein handgefertigtes Unikat. Ernesto Gismondi schilderte die Zusammenarbeit mit der visionären Designerin, Architektin und Bühnenbildnerin einst so: „Gae hatte vollkommen klare Vorstellungen und blieb so lange hartnäckig, bis sie genau das gefunden hatte, wonach sie suchte.“ Dass sie recht damit hatte, ihren ungewöhnlichen Ideen zu folgen, beweist ein faszinierendes Stück Leuchtendesign wie Alcinoo.

Sintesi
Sintesi wurde erstmals 1975 vorgestellt und war die erste Artemide-Leuchte, die Ernesto Gismondi selbst entworfen hat. Auf einfachen Komponenten mit hohem Widererkennungswert basierend, wuchs sie bald zur vielseitigen Leuchtenfamilie an, aus der nun die Tischversion neu aufgelegt wird. Das Design setzt sich aus kantigen, geometrischen Formen zusammen, ganz ohne geschwungene Linien oder weiche Übergänge. Zwei Metallelemente unterschiedlicher Länge bilden den Rahmen, wobei eines im anderen befestigt ist. Gemeinsam bilden sie eine Y-förmige Stütze. Der Leuchtenkopf ist von einem Metallrahmen eingefasst und wird von einem prägnanten schwarzen Gitter umgeben –Designstatement und Hitzeschutz zugleich. Sintesi ist sowohl im Winkel als auch in der Höhe verstellbar und lässt sich kompakt für den Transport zusammenklappen. Die markante Leuchte verkörperte den damaligen Designansatz von Ernesto Gismondi auf bestechende Weise: eine lebendige Ästhetik von hohem Widererkennungswert, die durch mechanische Eleganz vollendet wird.

Cetra
Klarheit in Idee und Form: Cetra von Vico Magistretti ist ein herausragendes Beispiel für minimalistische und doch expressive Gestaltung. Der italienische Architekt und Designpionier gestaltete die Hängeleuchte aus zwei identisch geformten Halbkugeln aus lackiertem Metall: Die kleinere Halbkugel zeigt dabei nach oben und reflektiert indirektes Licht zur Decke hin, die untere trägt eine sichtbare Glaskugel, die diffuses Licht sanft im Raum verteilt. Erhältlich ist Cetra in stilvoller weißer Lackierung oder einer industriell anmutenden Nickeloptik. Der unaufgeregte, ursprünglich aus dem Jahr 1969 stammende Entwurf ist eine perfekte Synthese aus Design, Material und ausgeklügelter Technik – und stellt damit so etwas wie die Essenz von Magistrettis einmaliger Designkunst dar.

Omega & Clitunno
Zu den frühesten und populärsten Kreationen, die Vico Magistretti für Artemide geschaffen hat, gehören die Pendelleuchte Omega und ihre Schwester, die Stehleuchte Clitunno. „Anfang der 1960er-Jahre“, erinnerte sich Ernesto Gismondi, „fragte ich diesen großen Meister der italienischen Architektur, ob er etwas für uns entwerfen würde. Er kam in unser Büro und zeichnete sofort einen Kreis auf einen Zettel, der von zwei horizontalen Linien durchtrennt wurde. Dann erklärte er: ‚Es ist eine aufgeschnittene Kugel, zusammengehalten von zwei Metallklammern, und in der Mitte befindet sich ein leuchtender Globus.‘“ Aus Magistrettis begeisterter Kritzelei entstanden schließlich Omega (1962) und Clitunno (1964), zwei Leuchten, die bis heute nichts von ihrer schlichten Schönheit verloren haben. Omega zeichnet sich durch ihre ausgewogenen Proportionen aus, wobei der Diffusor aus mundgeblasenem Glas den Entwurf um eine edle Komponente ergänzt und weiches, gleichmäßiges Licht garantiert. Clitunno greift dieselben Prinzipien auf und übersetzt sie in einer Stehleuchte, bei der die aufgeschnittene Kugel auf einem schlanken Stab ruht und innen von einer leichten Aluminiumstruktur getragen wird.

Orfeo
Die legendäre, in Mailand gegründete Memphis-Bewegung löste Anfang der Achtziger eine ästhetische Revolution aus: Bekannt für ihre provokanten, farbenfrohen und verspielten Designs, brach sie radikal mit dem strengen, bis dahin vorherrschenden Funktionalismus. Stattdessen wurden Pop-Art, Art déco und Kitsch in wilder Manier mit allerlei ungewohnten Materialien und geometrischen Formen kombiniert. Ettore Sotsass war Gründer der Gruppe, die von seinem Freund Ernesto Gismondi stets begleitet und gefördert wurde. Dass der Designer und Architekt mit seiner Vorliebe für schrille Farben und expressive Muster auch das Portfolio von Artemide bereichern würde, war da nur folgerichtig. 1986 konzipierte er die Hängeleuchte Orfeo: Vier kleine konische Schirme, die von Zickzack-Stangen getragen werden. Ergänzt werden sie durch farbige Scheiben aus Gussglas, die über den Kegeln als Reflektoren angebracht sind. Damals blieb die Idee ein bloßer Entwurf, der lediglich als Skizze vorhanden war. 2025 wird Orfeo von Artemide nun erstmals realisiert – und beweist, dass es längst Zeit wird für ein Memphis-Comeback!

Hera

„Design endet nicht mit dem Objekt, das in die industrielle Produktion geht, sondern beginnt erst, wenn es Einzug in unsere Häuser, unsere Städte, den Himmel und unsere Seele hält“, erklärte Ettore Sottsass einst. Wie ein ikonisches Stück Design aussehen kann, in das man sich immer wieder neu verlieben kann, zeigt die außergewöhnliche Tischleuchte Hera: Entworfen im Jahr 1982, überlappen hier klare, solide Formen und Farbblöcke einander. Das kubische Gehäuse enthält die technische Ausstattung, während der dreieckige Leuchtenkopf das Licht dezent abschirmt. Genau wie von Orfeo gab es auch von Hera bislang nur eine Skizze, bis Artemide sich entschloss, sie zum Leben zu erwecken – als postmodernes Meisterstück, das den Geist seiner Zeit transportiert und doch in keinster Weise der Vergangenheit angehört.




 
 

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