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04. Februar 2013
Erfolgreich abgeschlossen
Elf führende OLED-Unternehmen und Forschungsinstitute Deutschlands geben den erfolgreichen Abschluss des Projekts So-Light zum Thema Organische Leuchtdioden (OLED) bekannt. Das Projekt wurde vom BMBF mit einem Gesamtvolumen von 14,7 Millionen Euro über 3,5 Jahre gefördert. So-Light orientierte sich entlang der Wertschöpfungskette vom OLED-Material bis hin zu OLED-Lichtanwendungen. Mehrere vielversprechende Innovationen aus dem Projekt gehen nun in die Vermarktungsphase.
Die Projektpartner Novaled, Sensient, Universität Münster, Fraunhofer-COMEDD, AIXTRON, LEDON OLED Lighting, Fresnel Optics, HELLA, Siteco, BMG MIS (ehemals AEG MIS) und die Universität Paderborn/L-LAB arbeiteten an verschiedenen OLED-Technologie-Themen. So wurden mehrere Innovationen im Bereich OLED-Materialien, -Prozesse, -Optiken und -Integration generiert.
Gleichzeitig sind OLED-Anzeigen und -Spezialbeleuchtungen in den Anwendungsfeldern Automotive, Architektur und Großdisplay-Hinterleuchtung entstanden. Ziel war es, die Ergebnisse möglichst umfassend in Anwendungsstudien und Demonstratoren einzusetzen und die deutsche Spitzenstellung im OLED-Wachstumsmarkt zu stärken. Dies konnte gemeinsam erreicht werden.
„Die Ergebnisse aus So-Light übertrafen deutlich meine Erwartungen.“, sagt Dr. Blochwitz-Nimoth, So-Light Konsortialführer und CSO Novaled AG. „Durch die enge Zusammenarbeit von Firmen und Universitäten entlang der gesamten OLED-Wertschöpfungskette und das Engagement jedes Einzelnen konnten eine Vielzahl herausragender Erfolge erreicht werden“, so Dr. Blochwitz-Nimoth. „Unsere Designstudien und Prototypen zeigen schon jetzt vielversprechende Möglichkeiten für den kommerziellen Einsatz in Produkten und heben die Schönheit, Eleganz und Einzigartigkeit der Lichtquelle OLED hervor.“
Das OLED-Projekt erbrachte im Einzelnen besondere Ergebnisse auf den Gebieten:
Neue Materialien
- Novaled und Sensient entwickelten gemeinsam ein neues p-dotiertes Löchertransportsystem mit Potenzial für geringere Absorption und einfachere, kostengünstigere Skalierbarkeit als bisherige p-HTL Systeme. Die dabei von Novaled und Sensient entwickelten Materialien werden von Novaled kommerziell angeboten.
- Novaled gelangen sehr große Fortschritte auf dem Weg zu vollkommen luftstabilen, dotierten Elektronentransportschichten. Weitere Arbeiten werden hier zu einem kommerziellen Angebot führen.
- Sensient entwickelte neue Hostmaterialien für OLED-Emitterschichten, die Anlass für Effizienzsteigerungen in einer Referenz-OLED gaben.
- Die Universität Münster und Sensient synthetisierten Platin-Komplexe als Emittersysteme, welche als Pt(II)-basierte Triplett-Emitter erstaunlich hohe Quantenausbeuten von bis zu 75% (für grün) und hohe Stromeffizienzen von bis zu 16cd/A (grün-gelbe Farbe) erreichten.
Neue Prozesse
- AIXTRON und COMEDD optimierten gemeinsam Prozesse auf einer Gen2 OVPD-Anlage und konnten so erfolgreich OLED-Panels herstellen. Die Leistungsfähigkeit der OVPD®-Anlage konnte erstmals bei der Abscheidung der neuen p-Lochtransportmaterialien von Novaled und Sensient unter Beweis gestellt werden.
- AIXTRON konnte außerdem einen äußerst wirtschaftlichen Hochratenverdampfungsprozess unter Verwendung einer neuartigen, sogenannten STExS-Quelle demonstrieren. Die erreichten Abscheideraten über 40 Angstrom pro Sekunde bei gleichzeitig verringerter thermischer Belastung der sensitiven organischen Materialien erlauben – verglichen mit konventioneller Verdampfungstechnik – um Größenordnungen schnellere Prozesse.
Neue Panel-Technologien
- LEDON OLED Lighting zeigte erfolgreich eine effiziente und robuste elektrische Kontaktierung von OLED-Panels, die auch zu einer besseren Effizienz und Homogenität des Systems führte.
- LEDON OLED Lighting demonstrierte, dass sich zusätzlich die OLED-Panel-Homogenität durch den Einsatz einer speziellen rückseitigen Wärmeverteilungseinheit erheblich steigern lässt, ohne die flache Bauform der OLED wesentlich zu beeinträchtigen.
Neue optischen Technologien
- Fresnel Optics prozessierte erfolgreich eine externe flächige Primäroptik direkt auf die Rückseite des OLED-Panels inklusive spezieller Features wie strukturierte Blendenrahmen oder strukturierte Verspiegelungen.
Neue Qualifizierungsmethoden für großflächige OLEDs
- Die Universität Paderborn/L-LAB erhob mittels unterschiedlicher OLED-Ausführungen lichttechnische Kennwerte zur Quantifizierung von organischen Leuchtdioden, insbesondere in Bezug auf Lebensdauer, Degradationsverhalten, lichttechnische und farbmetrische Gleichförmigkeit sowie UV-Beständigkeit.
Neue großflächige TABOLA® OLED-Panels von Fraunhofer COMEDD (mit MTTF-Lebensdauern von ca. 20.000h) wurden für Anwendungsstudien eingesetzt
- HELLA erstellte Designstudien für eine Automobil-Innenbeleuchtung und eine Heckleuchte mit einer Vielzahl von roten OLEDs (Bild 2).
- Siteco fertigte eine Pendelleuchte mit OLEDs und LEDs (Bild 1) und eine fassadenintegrierte Außenleuchte.
- BMG MIS entwickelte eine OLED Hinterleuchtungseinheit für LCD-Anzeigen, die eine Basis für den modularen Aufbau großflächiger LCD-Anzeigesysteme mit minimierter Bautiefe darstellt.