01. November 2022

Projekt des Monats
November 2022

ALEXANDER TUTSEK-STIFTUNG - „Kunst“licht höchster Präzision

Ingenieure Bamberger beleuchten Ausstellungshalle der Alexander Tutsek-Stiftung - Die Alexander Tutsek-Stiftung mit Sitz in München fördert zeitgenössische Kunst und Ingenieurwissenschaften. Sie wurde 2000 von dem inzwischen verstorbenen gleichnamigen Unternehmer und seiner Ehefrau Dr. Eva-Maria Fahrner-Tutsek gegründet. Die Stiftung besitzt eine eigene Kunstsammlung, veranstaltet regelmäßig Ausstellungen, fördert Künstlerinnen und Künstler und unterstützt international bedeutende Museen und Kulturinstitutionen.

In der Ausstellungshalle der Alexander Tutsek-Stiftung erfahren alle Exponate eine gleichwertige lichttechnische Behandlung. Die präzise ausgetüftelte homogene Beleuchtung reduziert Reflexionen auf der Fotokunst auf ein Minimum. Gleichzeitig müssen die Glaskunst-Exponate nicht auf Spitzlichter verzichten [Bild: Michael Bamberger]

Das Glasobjekt an der Kopfwand wird mit einer wärmeren Lichtfarbe hervorgehoben, damit der amberfarbene Ton des Exponats intensiviert wird. Durch den flexiblen Einsatz von Strahlern sind auch solche Akzente möglich [Bild: Michael Bamberger]

Schon in der Lichtberechnung waren die ausgewogene Lichtstimmung und der ruhige Raumeindruck erkennbar [Bild: Michael Bamberger]

Die homogene Beleuchtung der Wände erfolgt allein über die Reflexion des Lichts am Boden und über das weiche Streulicht. Deshalb wurde die neutrale und helle Bodenfarbe nach lichttechnischen Untersuchungen vorgegeben. Insbesondere bei den Fotoserien wird die gleichwertige Behandlung der Kunstwerke deutlich. Die Fotos weisen in punkto Beleuchtung keinerlei Unterschiede auf [Bild: Michael Bamberger]

Jede der miniaturisieren Linearleuchten ist einzeln ansteuerbar. Das raumgreifende Glasobjekt wird so dezent mit einer 50 % höheren Lichtintensität beleuchtet, dass die Wirkung erst in unmittelbarer Nähe spürbar ist [Bild: Michael Bamberger]

Dank Ansteuerbarkeit der einzelnen Linearstrahler kann das in einem kleinen Nebenraum präsentierte Kunstobjekt aus Holz im Sinne seiner Materialität mit einer wärmeren Lichtfarbe inszeniert werden [Bild: Michael Bamberger]

Dank der Flexibilität der Beleuchtung kann im Nebenraum eine sakrale und intime Lichtstimmung erzeugt werden [Bild: Michael Bamberger]

Sie ist unter anderem Hauptförderin des Münchner Haus der Kunst und des jährlichen C/O Berlin Talent Award zur Förderung junger Fotografen und Fotografinnen. Im Bereich der Wissenschaftsförderung vergibt sie Stipendien und unterstützt diverse Forschungsprojekte und Forschungseinrichtungen. Im Bereich der Wissenschaft fördert die Stiftung Institutionen, Forschungsprojekte sowie engagierte Schüler/-innen und Studierende aus den Disziplinen der Ingenieur- und Materialwissenschaften. Schwerpunkte bilden hierbei die Felder Glas, Keramik/Feuerfestkeramik, Steine und Erden.

Die eigene Kunstsammlung umfasst Glasskulpturen und -installationen sowie Fotokunst, die dem Publikum in einer Jugendstilvilla und nun auch in einer weiteren Ausstellungshalle in München-Schwabing zugänglich gemacht werden. Die Ausstellungshalle befindet sich in einem einseitig langschenkeligen U-förmigen Raum im Erdgeschoss des Verwaltungsneubaus des Unternehmens Refratechnik, einem Hersteller feuerfester Werkstoffe, bei dem Stiftungsgründer Alexander Tutsek (1927 bis 2011) Gesellschafter war.


Mit Knowhow, Geduld und Fleiß zu einem subtilen Beleuchtungs- und Raumkonzept

In einem Mix aus Kreativität, Knowhow, Geduld und Fleiß wurde ein Beleuchtungskonzept entwickelt, welches auf Wunsch des Bauherrn besonders flexibel ist. Zudem genoss die hohe Empfindlichkeit des Materials Papier (Fotos) oberste Prioriät. Jedes Exponat sollte lichttechnisch gleichrangig behandelt und Lichtkegel an den Wänden vermieden werden. Schließlich war auch die Einhaltung des relativ geringen Budgets unbedingt zu beachten.

Um ein perfektes Gesamtergebnis zu erzielen, engagierten sich die Lichtdesigner in dem Raum ganzheitlich und trugen damit wesentlich zu seiner Gestaltung bei. Aufgrund der extremen Länge des Ausstellungssaals sollte die Deckenhöhe zugunsten der Beibehaltung der Proportionalität nicht reduziert werden. Eine an der Decke orientierte Lösung lag somit auf der Hand. Ebenso deutlich wurde schnell, dass das Licht ausschließlich Richtung Boden strahlen sollte und die Wände ihre Helligkeit nur durch das Streulicht und die Reflexion vom Boden erhalten sollten. Um die Aufmerksamkeit vollends auf die Kunst zu lenken, wurde ein besonders ruhiges Deckenbild generiert. Dazu tauschten sich die Lichtdesigner intensiv mit allen anderen relevanten Gewerken, insbesondere mit dem Lüftungsanlagenbauer, aus und führten alle Themen zusammen.

Lichtdesigner kreieren gewerkübergreifend ein elegantes, klares Deckenbild
Das Ergebnis besteht aus einer linearen Lösung, die sich über den ganzen Raum in Form von eleganten schmalen Spuren an der Decke zeigt. In eigens entwickelten bündig eingeputzten Deckenkanälen haben die Lichtdesigner dimmbare miniaturisierte Tunable-White-Linear-Deckeneinbauleuchten mit Abstrahlwinkeln von 42° und direkter kreisförmiger Lichtverteilung mit einer DALI-Standard-Stromschiene zur vereinzelten Aufnahme von Museumsstrahlern verschmolzen. Dazwischen befinden sich die ebenso schmalen Lüftungsauslässe, so dass alle drei Elemente wie eine Einheit wirken.

Homogenität und Vermeidung von Reflexionen auf den Kunstwerken
Es wurden aufwändige detaillierte Berechnungen und Versuche unternommen, in welchem Abstand die Lichtelemente zu setzen waren, um eine völlig gleichmäßige Wand- und Bodenausleuchtung zu erzielen. Zwecks Vermeidung von sichtbarem Streulicht an den Wänden wurden auch die Distanzen zwischen Lichtmodul und Wand präzise berechnet. Im Ergebnis konnte auf den Wänden eine äußerst homogene Wirkung erzielt werden. Der Quotient zwischen dem Maximum und dem Minimum an Beleuchtungsstärke an den Wänden liegt bei 0,7. Diesen positiven Wert nimmt das Auge nicht wahr und erfasst die Helligkeit als völlig homogen. Ein weiterer Vorteil des Beleuchtungskonzepts liegt in den verschwindend geringen Reflexionen in den Schutzgläsern der Fotokunst und damit in der extremen Reduktion von Schleierreflexionen an den Kunstwerken. Trotzdem ist Spitzlicht an den Glasplastiken im Raum vorhanden.

Jedes einzelne Leuchtenmodul erlaubt Variationen der Lichtintensität und -farbe
Jede Leuchte ist einzeln ansteuerbar und gewährleistet damit größtmöglichen Spielraum. Dies zeigt sich sehr schön an einem raumgreifenden Glaskunstobjekt, das in der Fläche präsentiert und durch eine 50 % hellere Beleuchtung dezent hervorgehoben wird. Der Unterschied ist von weitem kaum spürbar, zeigt sich aber in der unmittelbaren Nähe zum Objekt. Ein weiteres Beispiel liefert ein an der Kopfwand präsentiertes großflächiges Exponat aus Glas, dessen amberfarbener Farbton durch eine wärmere Lichtfarbe intensiviert wird. Wo eine Akzentuierung vorteilhaft ist, werden bedarfsorientiert zusätzlich engstrahlende Museumsstrahler an der Stromschiene befestigt.

Mit dem Lichtdesign ist eine ausgezeichnete Flächenbeleuchtung gelungen, deren Homogenität jedes Kunstwerk zu gleichberechtigter Wirkung bringt und die am Boden präsentierten Glasexponate ins richtige Licht setzt. Da kein Direktlicht auf die Fotokunst gelenkt wird, kann jedes Risiko einer vorzeitigen Alterung ausgeschlossen werden. Farbtemperatur-Optionen und Dimmbarkeit der Leuchten erlauben dem Nutzer größtmöglichen Spielraum bei der Beleuchtung wechselnder Ausstellungen.




 
 

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