Es geht nicht (nur) um die Resultate professionell beleuchteter, hochrangiger Architekturprojekte, sondern um die Prozesshaftigkeit, mit der sich das Office for Visual Interaction (OVI) der gebauten Umwelt ganzheitlich und in ihrem Kontext nähert.
„Lighting Design & Process“ nimmt den Leser mit auf eine mentale Reise von der ersten Auseinandersetzung mit dem Projekt über verschiedene Ideen bis zur finalen Realisierung, die zugunsten bestmöglicher Ergebnisse oft mit Sonderleuchten-Konstruktionen erfolgt.
Seit fast zwei Jahrzehnten entstehen in dem New Yorker Büro, gegründet und geführt von Enrique Peiniger und Jean Sundin, innovative und einzigartige Beleuchtungskonzepte, die von der Interaktion des Lichts mit Oberflächen und Materialien inspiriert sind. Durch die Aktivierung mit künstlichem Licht werden diese wie selbstverständlich mit der Struktur eines Gebäudes verwoben; sie definieren damit die Bereiche für Licht und Schatten und formen eine erweiterte Architektursprache, die offenbart oder verhüllt, die pointiert oder sich unterordnet. Nie drängt sie sich auf, stets bleibt sie im Dienste des Entwurfs, den sie mit den besten Mitteln zu unterstützen sucht. Eine Vielzahl individueller Lichtlösungen entwickelte OVI im Rahmen des Budgets allein für die ungewöhnliche, vielgestaltige Architektur des Schottischen Parlaments, dessen Projektbeschreibung die analytische wie scharfsinnige, gleichsam aber auch einfühlsame und erfindungsreiche Herangehensweise der Lichtplaner besonders gut vorzustellen vermag. Mit diesem Parlamentsgebäude, mit dem Verlagsgebäude der New York Times, dem United States Air Force Memorial, den LED Straßenleuchten für die Stadt New York oder dem historischen Rookery Building schuf OVI einen neuen Lichtdesign-Kanon, der Designer und Besucher gleichermaßen fasziniert.
Kulturelle Inspiration, architektonische Integration
Für das Schottische Parlament entwickelte OVI einen Beleuchtungs-Masterplan, der die neun individuellen Gebäude des Ensembles mit einer gemeinsamen Beleuchtungssprache visuell verbindet. Sie stellt ein Gleichgewicht hinsichtlich Maßstab, Proportion, Lichtintensität, Helligkeit und Kontrast her. Dabei korrespondiert die Beleuchtungshierarchie direkt mit bemerkenswerten Orten, schafft Schwerpunkte und führt die Besucher intuitiv zu den heller beleuchteten Haupteingängen. Die allgemeine Nachtbeleuchtung generiert sich teilweise aus dem Licht im Innenraum des Gebäude-Ensembles, das sich mit seiner der Glühlampe nachempfundenen „Wohnraumbeleuchtung“ in einer friedvollen, dorfähnlichen Atmosphäre präsentiert. Hier bedient sich das Lichtdesign eines verflochtenen Vokabulars aus minimalistischen Pendelleuchten, Leuchtbändern und leuchtenden Oberflächen sowie in die Betondecken integrierten Leuchten.
Für das Ensemble des schottischen Parlaments, gebaut von dem Architektenpaar Enric Miralles und Benedetta Tagliabue, wurden insgesamt mehr als 50 individuelle Lichtlösungen entwickelt, ohne dass das Budget für die Beleuchtung gesprengt worden wäre. Diese State-of-the-art Leuchten korrespondieren visuell miteinander, zeigen sich anwender-freundlich und erscheinen gestalterisch zeitlos.
Einzigartige Tageslichtplanung für den Plenarsaal
Für den Plenarsaal, der sich zugunsten des Komforts der Parlamentsmitglieder durch großflächige Glasflächen für den Eintritt von Tageslicht auszeichnet, entwickelte OVI innerhalb des Masterplans eine einzigartige Tageslichtplanung. Zur Vermeidung etwaiger Störungen der kontrollierten TV Übertragungs-Bedingungen durch Sonnenlicht wurde der ursprüngliche Grundriss des Plenarsaals um seine Achse gedreht; die angrenzenden, wie Blätter geformten Türme wurden unterdessen so positioniert, dass sie den Plenarsaal nun während der Übertragungszeiten von direktem Sonnenlicht abschirmen. Gleichzeitig kann während des ganzen Jahres diffuses Tageslicht in den Innenraum dringen.
Bei der Planung der künstlichen Beleuchtung wurden die Lichtqualität, -farbe, und -richtung sowie die horizontalen und vertikalen Lichtintensitäten präzise konzipiert um innerhalb der strengen Beleuchtungskriterien für Fernsehübertragungen die gewünschten visuellen Effekte zu erreichen. Die technisch besonders anspruchsvollen Beleuchtungsanforderungen wurden vollkommen in die hochgradig ästhetischen Raumausgestaltungen integriert. Somit konnte auf Beleuchtungsgerüste verzichtet werden.
LIGHTING DESIGN & PROCESS - Office for Visual Interaction, Hardcover mit Schutzumschlag 22 x 27 cm, 216 Seiten mit 280 farb. Abb. und Plänen, Englisch ist erschienen im Jovis Verlag, Berlin, ISBN 978-3-86859-256-6
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