25. August 2011

Bundesweit einzigartiges LED-Projekt

Mit einem „Anleuchtfest“ im Ortsteil Debstedt feierte die Stadt Langen ein Beleuchtungsprojekt, das bundesweit bislang einmalig ist. Die niedersächsische Stadt bei Bremerhaven ist die erste deutsche Stadt, die ihre Straßenbeleuchtung komplett auf moderne LED-Technik umstellt. Seit Dezember 2010 werden die knapp 2.500 Straßenleuchten unterschiedlichen Typs und Alters nach und nach durch einheitliche Koffer²-LED-Leuchten von Philips ersetzt.

Straßenbeleuchtung Stadt Langen [Bild: Philips Deutschland GmbH]

Straßenbeleuchtung Stadt Langen [Bild: Philips Deutschland GmbH]

Straßenbeleuchtung Stadt Langen [Bild: Philips Deutschland GmbH]

Je nach Standort und Bestimmung sind Sie mit Fortimo-Modulen verschiedener Leistungsstufen ausgestattet. Die Stadt verspricht sich davon Einsparungen von über 60 Prozent bei den jährlichen Kosten für die öffentliche Beleuchtung.



Ausgangspunkt der Entscheidung künftig auf LEDs zu setzen, war der Wunsch der Stadtspitze, im Sinne des Klimaschutzes eine effiziente und langlebige Beleuchtung zu installieren, die durch niedrigeren Energieverbrauch den Ausstoß von Kohlendioxid reduziert der bei der Energieerzeugung mit fossilen Brennstoffen entsteht. Nach den guten Erfahrungen mit einer LED-Weihnachtsbeleuchtung überzeugte die Ratsherren und Bürger schließlich ein Pilotprojekt, bei dem der Rathausparkplatz mit LED-Leuchten ausgestattet wurde.

„Zuvor gab es durchaus die Sorge, das LED-Licht werde eine unangenehm kalte Atmosphäre erzeugen und nicht ausreichen, um den Platz komplett auszuleuchten“, erinnert sich Ludwig Augenthaler vom Team Hoch- und Tiefbau der Stadt Langen an die Vorbehalte. „Das Ergebnis fiel aber so positiv aus, dass es alle potentiellen Kritikpunkte entkräftete.“ Die durch den Wechsel erzielte konkrete Energieeinsparung von 68 Prozent war das beste Argument für Überlegungen, Ähnliches auch im großen Stil bei der Strassenbeleuchtung anzustreben.

Bei der Planung und Effizienzberechnung der neuen Beleuchtung konnte sich Langen auf seinen Beitrag zum Wettbewerb „Kommunen in neuem Licht“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung von 2009 stützen, der zwar seinerzeit nicht mit Fördergeldern prämiert worden war, sich aber auch eigenfinanziert realisieren ließ. Die Energiekosten für die Straßenbeleuchtung sinken demnach, dank der höheren Effizienz der LED-Technologie, von derzeit 147.000 Euro (Stand 2010) auf künftig nur noch 56.000 Euro jährlich, was rechnerisch einer Einsparung von 62 Prozent und einer Verringerung des CO2-Ausstoßes um 473 Tonnen pro Jahr entspricht.

Da LED-Leuchten besonders zuverlässig und wartungsarm sind, ergibt sich für die Stadt bei den Betriebskosten eine weitere Ersparnis, die über die voraussichtliche Nutzungsdauer von 25 Jahren mehr als 600.000 Euro betragen wird. Durch die Summierung der Einsparungen werden sich die Investitionskosten für die neuen Leuchten selbst beim derzeitigen Energiepreisniveau bereits nach zehn Jahren amortisiert haben. Bezieht man zukünftig zu erwartende Steigerungen der Kosten für Energie und Dienstleistungen in die Rechnung mit ein, verkürzt sich der Amortisationszeitraum sogar noch weiter.

Und selbst damit sind die positiven Aspekte der neuen Beleuchtung noch nicht ausgereizt. Die Entscheidung der Stadt Langen für Leuchten, die steuer- und dimmbar sind, eröffnet für die Zukunft weitere Möglichkeiten für Einsparungen und eine Steigerung der Beleuchtungsqualität: An den nachts durchgehend eingeschalteten Leuchten in der Hauptortschaft Langen und in den Ortsdurchfahrten kann künftig das Lichtniveau in den Nachtstunden abgesenkt werden. Auch die Wohnstraßen der übrigen Ortschaften, in denen die Beleuchtung bislang zwischen ein und fünf Uhr nachts abgeschaltet wurde, kommt dann in den Genuss einer abgedimmten Beleuchtung. Von diesen Maßnahmen verspricht sich die Stadt – bei erhöhter Sicherheit auf der Straße – eine Ersparnis von weiteren 30 Prozent. Ein zukunftsweisendes Projekt, das beispielhaft zeigt, wie ökologische und ökonomische Vernunft Hand in Hand gehen können und dass Nachhaltigkeit kein anderes Wort für „Verzicht“ ist. Im Gegenteil.

„Viele reden heute vom Klimaschutz, scheuen aber die Kosten“, sagt Langens Bürgermeister Thorsten Krüger. Irgendwann wird eines geschehen, und zwar, dass wir als Kommunen per Gesetz die Aufgabe Klimaschutz bekommen. Die Stadt Langen hat sich dieser wichtigen Aufgabe bereits gestellt und ist der Meinung, Klimaschutz beginnt vor Ort, praktisch vor der eigenen Haustür und darum haben wir uns entschlossen, unsere komplette Straßenbeleuchtung auszutauschen. Wir wollen damit als gutes und „leuchtendes“ Beispiel vorangehen. Und die vielen positiven Reaktionen geben uns Recht. Dieses Projekt ist ein weiterer Schritt von uns in Richtung „Grüne Stadt“.




 
 

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