Als die erste Skizze per E-Mail eintraf, war die einhellige Meinung des Teams: „Das ist eine großartige Herausforderung – außerdem sieht es so aus, als könne es eine Menge Spaß machen.“
Ein Wettbewerb unter den Ingenieuren bei KALMAR für die beste mechanische Umsetzung wurde veranstaltet. Das Ergebnis war ein durchdachtes mechanisches Modell, das bewies, dass sich die „Austernschalen“ nicht auf zwei unterschiedlichen Ebenen befinden mussten, um eine Überlappung zu vermeiden. So ließen sich einfallsreiche Handwerkskunst und Schlichtheit vereinen.
Nach etwa vier Jahren erhielt KALMAR dann eine Anfrage von der ausführenden Baufirma, dem renommierten türkischen Bauunternehmer Baytur Contracting & Trading aus Doha. Dieser hatte vor kurzem das dortige Museum für Islamische Kunst fertiggestellt, entworfen von Stararchitekt I. M. Pei. Baytur Contracting & Trading konnte mit einer großen Auswahl fähiger Zulieferer aufwarten.
Noch nie wurden Kronleuchter dieser Größenordnung angefertigt, die sich öffnen und schließen ließen und von der Decke herabgelassen werden konnten. Die Beleuchtung sollte durch RGB-LEDs und mittels einer komplexen Hardware-Schnittstelle erfolgen, wobei auch die Seilwinden und die gesamte Elektronik Teil eines integrierten Steuerungssystems sein sollten. Außerdem sollten sich die Leuchter mittels individueller Steuerung lautlos absenken und öffnen lassen. Die vielfältigen Farbenspiele würden durch die zahlreichen Swarovski-Kristalle besonders gut zur Geltung kommen, wobei die runden Leuchten im Zentrum die Perlen symbolisierten.
Es fiel KALMAR zunächst nicht leicht, den Bauunternehmer und den Kunden davon zu überzeugen, die Richtigen für den Auftrag zu sein. Erst durch den Nachweis relevanter Referenzen, was Größe und Komplexität anlangte, entschied sich Baytur für KALMAR.
Bereits in den späten 1970er Jahren hatte die österreichische Manufaktur einen Kronleuchter von 20 Metern Länge für das Äuesow-Theater in Almaty (im heutigen Kasachstan) entworfen und angefertigt. Dessen 10, je eine Tonne schweren, Elemente konnten synchron an Winden für die Wartung herabgelassen werden.
Noch nie hatte jemand Kronleuchter von vergleichbarer Komplexität, wie sie für das QNCC ausgeschrieben waren, hergestellt. KALMAR entschied sich für den Bau eines Prototyps, um die Durchführbarkeit des Auftrags hinsichtlich Produktion, Lieferung, Installation und Inbetriebnahme von insgesamt 28 dieser facettenreichen Kronleuchter zu gewährleisten.
Nach einer sechsmonatigen Entwicklungsphase kam es zu angeregten Diskussionen mit Baytur sowie deren damaligem Architektenbüro Yamasaki Achitects und ihren Lichtdesignern von Illuminart. Schließlich bekam KALMAR grünes Licht für den Prototyp.
Zunächst wurde dieser in London präsentiert, und zwar sowohl den Architekten von Qatar Foundation, dem Architektenbüro RHWL als auch dem Lichtplaner von Light & Design Associates und dem Auftraggeber Baytur. Dann wurde der Kronleuchter samt Seilwinde nach Katar geflogen, um dort im Mai 2008 von weiteren Sachverständigen - darunter Projektmanager und diverse Berater - in Augenschein genommen zu werden.
Nach der Präsentation war klar: Wenn diese Kronleuchter erst einmal der Öffentlichkeit vorgestellt werden würden, so wäre dies ein Meilenstein in der Anwendung beweglicher Kronleuchter zur Verwandlung einer nüchternen Veranstaltungshalle in einen festlichen Bankettsaal mit spektakulärer Beleuchtung.
Nach einer zehnmonatigen Herstellungszeit, Inspektionen und langwierigen Testläufen durch den TÜV und der Theaterabteilung von Baytur wurden 2009 alle 28 Kronleuchter ausgeliefert.
Es dauerte dann noch über zwölf Monate, bis diese im Bankettsaal installiert werden konnten. Deswegen mussten die Kronleuchter in klimatisierten Räumen vor Ort zwischengelagert werden.
Eine logistische Herausforderung war der Installationsprozeß: außer den 28 Kronleuchtern und den entsprechenden Winden waren auch die Kabelaufhängungen sowie 40 weitere Hebewinden für die 4,5 m großen, trommelförmigen, mit Barrilux bespannten Leuchtenelemente, die ebenfalls von KLAMAR geliefert worden waren, sowie eine Vielzahl weiterer technischer Ausrüstungsteile notwendig.
Nachdem die Decke der hochmodernen Multifunktionshalle schließlich fertiggestellt und die anderen Arbeiten zum Großteil abgeschlossen waren, gestaltete sich die eigentliche Installation vergleichsweise einfach. Der Gabelkopf zur Aufhängung wurde bis auf Fußbodenniveau abgesenkt, sodass die Zentralsäule und die jeweils sechs einzelnen Blätter montiert werden konnten. Ein Kronleuchter nach dem anderen stieg zur Decke empor.
Es folgten einige Monate für Tests, die Inbetriebnahme, den Abschluss von Kontrollen und den automatisierten Abgleich mit den anderen Einrichtungselementen der Halle. Nach deren Abschluss im November 2011 konnte die Halle endlich der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Ein paar technische Daten, die den enormen Umfang des Projekts verdeutlichen:
QCNN Qatar National Convention Center
OYSTER Kronleuchter – 28 Stück
Einzelleuchter 28 Kronleuchter
Swarovski Strass Kristalle: 12.700 Stück 355.600 Stück
RGB LEDs: 966 Stück 27.048 Stück
Energiebedarf: 207 W 5.796 W
Absenkgeschwindigkeit der Kornleuchter: 6 m/ min
Öffnungsgeschwindigkeit der Blätter kann in Stufen zu je 60 Sekunden gewählt werden.
Bei KALMAR ist man stolz darauf, einen kleinen „funkelnden“ Teil zur Umsetzung beigetragen zu haben.
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