02. Januar 2018

Lichtdurchströmte Gotik - LED-Driver für die Sonderleuchten im Ulmer Münster

Das Ulmer Münster hat mit 161,53 Metern den höchsten Kirchturm der Welt und seine Innenräume warten mit riesigen Dimensionen auf. Das Planungsbüro Bamberger hat für diese erhabene Kulisse eine neue Beleuchtung entwickelt. Die Lichtwirkung ist bemerkenswert präzise und effektiv; die Leuchten selbst halten sich dabei dezent im Hintergrund und lassen der prächtigen Architektur den Vortritt.

[Bild: bildhübsche fotografie, Andreas Körner]

[Bild: bildhübsche fotografie, Andreas Körner]

[Bild: bildhübsche fotografie, Andreas Körner]

[Bild: bildhübsche fotografie, Andreas Körner]

[Bild: bildhübsche fotografie, Andreas Körner]

Ein wichtiger Baustein in dieser eleganten Lösung sind LED-Driver von Tridonic. Sie ermöglichen einerseits große Abstände zwischen Betriebsgeräten und LED-Lichtquellen und damit ein schlankes Design der Leuchten. Andererseits sorgen sie für den effizienten Betrieb der Leuchten und erlauben deren variantenreiche Ansteuerung.



Wie beleuchtet man ein Bauwerk, zu dessen Entstehungszeit es noch gar kein elektrisches Licht gab? Wie lassen sich der Respekt vor der historischen Substanz und den alten Baumeistern auf der einen und hohe zeitgemäße Funktionalität auf der anderen Seite umsetzen?

Natürliche und künstliche Lichtführung im Einklang

Bei der Erarbeitung eines neuen Beleuchtungskonzeptes für das Ulmer Münster sah sich das Büro Bamberger mit genau diesen Fragen konfrontiert. Beantwortet haben die Planer mit einer umfangreichen Expertise in der Kirchenbeleuchtung diese Herausforderungen mit neuen Sonderleuchten, sie sowohl das Funktionslicht liefern, als auch die Architektur beleuchten.

Passend zur himmelwärts strebenden Gotik des Münsters nehmen vertikal abgependelte, etwa 3,20 Meter lange Rohre jeweils 20 bzw. 24 kleine LED-Lichtköpfe auf. Jeder Lichtkopf ist entsprechend seiner Aufgabe individuell ausgerichtet und mit der passenden Optik versehen – einige strahlen nach unten in die Kirchenbänke und auf den Boden, andere inszenieren gekonnt die Architektur bis hinauf zum Gewölbe. „Das Langhaus erhält durch Obergaden Tageslicht. Diese Lichtführung lässt den Betrachter die Dimensionen des Raumes begreifen und schafft ein überragendes Raumgefühl. Wir wollten diesen Effekt auch mit der künstlichen Beleuchtung unterstützen“, erklärt Walter Bamberger.

Puristische Leuchten, leistungsfähige Elektronik
Die gesamte Beleuchtung des Langhauses und der Seitenschiffe wird von den Pendelleuchten übernommen. Trotz der vielseitigen Beleuchtungsaufgaben ist ihr Design bemerkenswert filigran. Unauffällig konnten sie in den Spitzbögen zwischen Haupt- und Seitenschiff platziert werden. Die Sichtachsen entlang der Schiffe bleiben frei, der Blick ins Gewölbe ist ungehindert. Diese minimalistische Bauform war nur durch die räumliche Trennung von LED-Lichtquellen und LED-Drivern realisierbar. Vor dem Hintergrund einer langjährigen bewährten Zusammenarbeit wendete sich das Büro Bamberger bezüglich der Betriebsgeräte für die LED-Leuchten an Tridonic. Gemeinsam fanden der Spezialist für Lichttechnologie, die Lichtplaner und der Hersteller der Sonderleuchten, die Firma Metallbau Böhm, in den dimmbaren Konstantstrom-LED-Treibern der PREMIUM-Serie die ideale Lösung.

Insgesamt 360 LED-Treiber übernehmen die Versorgung und Ansteuerung der etwa 500 LED-Lichtköpfe. Dabei kann der PREMIUM Driver in diesem Projekt gleich mit mehreren technischen Features überzeugen. Zum einen bietet sein zwischen 900 mA und 1.800 mA einstellbarer Ausgangsstrom Flexibilität beim – auf Wunsch auch kombinierten – Anschluss der LED-Lichtköpfe mit 32 W bzw. 18,5 W Leistung. Durchweg ist so konfiguriert worden, dass an den Leuchten lediglich SELV-Spannung anliegt und somit keine zusätzlichen Schutzmaßnahmen gegen Berührung nötig sind.

Als weitere Vorteile erweisen sich die hochwertige Elektronik und die Tatsache, dass die Driver von 1 bis 100% mit Amplitudendimmung und nicht mit Pulsweitenmodulation (PWM) arbeiten. Im Ergebnis sind die Betriebsgeräte fern der Leuchten in einem Sammelgehäuse unter dem Dach eines Seitenschiffes untergebracht. Dank der Amplitudendimmung treten keine Probleme mit der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) auf. Bei der LED-Dimmung mit PWM wäre dies angesichts der großen Entfernung zwischen Driver und LED-Modul wohl problematisch geworden. Dass die Installation alle EMV-Anforderungen erfüllt, hat Tridonic mit Messungen im eigenen Labor bestätigt. Solche Leistungen werden als Service für Leuchtenbauer, Lichtplaner und andere Kunden im Rahmen des sogenannten Design-In-Prozesses angeboten. Dabei prüft Tridonic, ob die Technik auch unter vom Standard abweichenden Betriebsbedingungen sicher und vorschriftenkonform funktioniert.

Passendes Licht für jeden Anlass
Souverän bedienen die Driver auch die Anforderungen des Lichtmanagements. Von den verschiedenen integrierten Schnittstellen kommt im Ulmer Münster das DALI-Protokoll zum Einsatz. Fast jeder der LED-Lichtköpfe ist dimm- und schaltbar. Das ermöglicht vielseitige Lichtszenarien für die unterschiedlichen Nutzungen des Kirchenraumes. Ob Gottesdienst im kleinen Rahmen oder Konzert vor vollbesetztem Haus, für jeden Anlass lässt sich die Beleuchtung bedarfsgerecht einstellen. Darüber hinaus bieten die modernen LED-Driver einige weitere Vorzüge. So arbeiten sie mit einem Wirkungsgrad von 91% und einer Leistungsaufnahme im Stand-by von weniger als  0,15 W ausgesprochen effizient. Die Geräte integrieren zahlreiche Schutzfunktionen, zum Beispiel gegen Übertemperatur, Kurzschluss und Überlast, und ihre Nominale Lebensdauer beträgt bis zu 100.000 Stunden. Tridonic gewährt fünf Jahre Garantie.




 
 

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