Bei dem Projekt geht es jedoch um weit mehr als um die Bereitstellung von funktionalen Raumangeboten. Der Neubau soll den interdisziplinären Austausch der Wissenschaftler fördern, vor allem aber soll er die Positionierung der EPFL in einer globalen Forschungslandschaft unterstützen und mit einem attraktiven Ambiente internationale Spitzenforscher anziehen. Der von SANAA entworfene Pavillon mit 166×121m Seitenlänge, aus dem 14 runde Patios mit Durchmessern von 7 bis 50m wie ausgestanzt scheinen, wird dem mehr als gerecht.
Während Kazuyo Sejima und Ruye Nishizawa bei ihrem Glasmuseum in Toledo das Thema der komplett entmaterialisierten Glashülle konsequent forcieren und im Kunstmuseum in Kanazawa das Konzept runder Räume innerhalb eines rechteckigen weißen Pavillons erforschen, verbinden sie in ihrem Neubau in Lausanne beide dieser Gestaltungsprinzipien und fügen noch ein weiteres entscheidendes Moment hinzu: die bewegte Topografie von Boden und Decke. Das Ergebnis ist nicht nur eine bisher noch nicht dagewesene Gebäudetypologie, sondern eine faszinierende bewegte Raumlandschaft, aus Enge und Weite, hohen und niedrigen Bereichen, Orte von Austausch und Kommunikation, aber auch des Rückzugs, der Stille und Konzentration.
Kazuyo Sejima erläutert: „Wenn Sie die geschwungene Decke betrachten, werden Sie bemerken, dass die Flächen ganz ungestört sind. Wir haben sämtliche Einbauten ferngehalten, um diesen durchlaufenden Eindruck zu bewahren. Die einzelnen Funktionsbereiche sind nicht durch Trennwände, sondern durch unterschiedliche Lichtstimmungen zoniert. Dabei verändert sich die Decke nicht nur mit dem Tageslicht, sondern strahlt auch das Kunstlicht zurück in den Raum, ganz gleich, ob es von Fassadenstrahlern, Tisch- bzw. Stehleuchten oder Pendelleuchten ausgeht.“ Offensichtlich war Sejima bei ihrem ersten Rundgang durch das fertiggestellte Gebäude selbst von der konsequenten Umsetzung ihrer Vorstellung von einer minimalistischen Architektur beeindruckt, bei der sich kein konstruktives Detail in den Vordergrund drängt, keine technische Notwendigkeit den Gesamteindruck stört.
Bei der aus der Komplexität der Geometrie entstandenen Anforderungen an Tragwerk, Fassade und Innenausbau ist das alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Das Erscheinungsbild der Räume gleicht der Eleganz eines Eistänzers, bei dem die Harmonie der Bewegung besticht und der im Moment des Vortrags die Mühen des harten Trainings vergessen lässt. So sind große Lasten aus der stählernen Dachkonstruktion auf nur wenige zarte Rundstützen verteilt, einen Großteil davon übernehmen die Fassadenpfosten der Patios, die je nach Anforderung als schlanke T-Profile oder Hohlprofile ausgebildet sind. An Stützen und Fassadenpfosten sind die ebenfalls ganz in Weiß gehaltenen, eigens entwickelten Beleuchtungskörper befestigt, die sich als abstrakte Zylinder der Architektur unterordnen und dennoch wesentlich zur vornehm zurückhaltenden Atmosphäre beitragen. Wie bei Fassade und Tragwerk gaben die Architekten das einheitliche, schlichte Erscheinungsbild bis ins kleinste Detail vor. Um die jeweils unterschiedlich geforderten Lichtsituationen mit einem einzigen Gestaltungselement abdecken zu können, ließen sie die Leuchten als Einzelleuchte montieren oder in Zwillings- bzw. Drillingskonstellation.
Die schwenkbare Halterung erlaubt unterschiedliche Winkel zur diffus reflektierenden Decke. Doch auch die technische Performance und das Innenleben sind individuell der jeweiligen Situation angepasst: In viele der insgesamt 282 eigens für das EPFL Rolex Learning Center entwickelten Sonderleuchten ist neben einer 35-Watt-HIT-Halogenmetalldampflampe mit einem speziellen IOS-Reflektorsystem zusätzlich eine 100-Watt-Halogenlampe als Notlicht eingebaut. In Lobby und Empfang sorgen LED-Deckeneinbauleuchten und elegante Lichtlinien zusätzlich für funktionales Licht und setzen gestalterische Akzente. In den als runde Raumzellen eingestellten Büros schaffen minimalistische Stehleuchten eine angenehme Arbeitsatmosphäre, wenn das üppige Tageslicht nicht ausreicht.
Die besondere Aufmerksamkeit der Architekten galt einer gleichmäßig hellen und zugleich blendungsfreien Ausleuchtung der Lesepläze in der Bibliothek. Die filigranen Pendelleuchten lassen die Decke auch über den Lesetischen wie einen weißen Himmel ungestört hinwegfließen und lenken mit der Mikropyramiden-Strukturoptik das Licht zielgenau auf die Tischflächen, ohne die Atmosphäre der Grundbeleuchtung zu beeinflussen.
Die größte Ausstrahlung entfaltet das EPFL Rolex Learning Center jedoch kurz vor Sonnenuntergang: Wenn sich die Reflexe der tief stehenden Sonne und das Dunkelblau des Himmels mit den immer deutlicher nach außen tretenden reinweiß beleuchteten Räumen überlagern, verwandelt sich dieser unvergleichliche Bau für einen magischen Moment zu einer einzigartigen Raum- und Lichtskulptur.
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